Kreislaufwirtschaft trotz Energiekostenexplosion weiter ausbauen

5. Konferenz zum Verpackungsrecycling befasste sich mit Herausforderungen für die Kreislaufwirtschaft in Krisenzeiten
Foto: Rafael Zajczewski; pixabay.com

Trotz aller aktuellen Herausforderungen wollen die deutsche Verpackungsindustrie, die Konsumgüterwirtschaft und die Entsorgungs- und Recyclingbranche ihr Engagement für mehr Kreislaufwirtschaft und recyclingfreundliche Verpackungslösungen fortsetzen und ausbauen. Das ist ein Fazit des 5. Verpackungsgipfels, der an Mittwoch auf Einladung von AGVU, BDE und bvse in Berlin stattfand.

Im Mittelpunkt der Fachkonferenz unter dem Motto „Recyclingfähigkeit und Sekundärrohstoffeinsatz bei Verpackungen – Kreislaufwirtschaft in Krisenzeiten“ standen u. a. Themen wie die Auswirkungen der Energiepreisexplosion auf die Verpackungs- und Recyclingwirtschaft sowie neue gesetzliche Vorgaben für den Einsatz von Sekundärrohstoffen in Verkaufsverpackungen. Diskutiert wurde unter anderem die bevorstehende Einführung verpflichtender Quoten für den Einsatz bereits recycelten Materials bei der Herstellung von Kunststoffverpackungen. Dies wird vielfach als wichtiger Schritt zur Schließung von Rohstoffkreisläufen, damit zur Reduktion des Einsatzes von Neumaterial gesehen.

Die Priorität des Ausbaus der Kreislaufwirtschaft betonte auch die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, Dr. Bettina Hoffmann, in ihrer Rede zum Konferenzauftakt: „Eine umfassende Verpackungswende muss dazu führen, dass im kurzlebigen Verpackungsbereich zukünftig weniger Verpackungen benötigt werden und die noch benötigten Verpackungen besser recycelt werden.“

Der kürzlich veröffentlichte Gesetzesvorschlag für eine neue EU-Verpackungsverordnung mit Vorgaben zu Abfallvermeidung, Wiederverwendbarkeit und Recyclingfähigkeit stand wiederum im Zentrum des Beitrags von Dr. Wolfgang Trunk von der EU-Kommission. Er führte u. a. aus, dass „europaweit einheitliche Regeln zur Gestaltung, Zusammensetzung und Kennzeichnung von Verpackungen zu mehr hochwertigem Recycling und damit einer effizienteren Nutzung knapper Ressourcen führen“.

In den Konferenzbeiträgen aus Unternehmensperspektive standen dann am Nachmittag kreislauforientierte Verpackungsstrategien und technische Innovationen im Verpackungsrecycling im Fokus.

Die Veranstalterverbände BDE, AGVU und bvse zogen eine positive Bilanz der Konferenz und wiesen auf zukünftige Chancen hin: „Der Ausbau des Verpackungsrecyclings leistet einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks des Sektors. Es ist richtig, die Produzenten zum verstärkten Einsatz von Recyclingmaterialien zu ermuntern. Zentrales Element einer gelingenden Kreislaufwirtschaft bleibt das Wettbewerbsprinzip – damit sich innovative Ansätze im Verpackungsrecycling rasch durchsetzen können.

Auf Einladung von bvse, BDE und AGVU, kamen rund 200 Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft, Verbänden und Forschungsinstituten zu ihrer Jahreskonferenz in der Landesvertretung Baden-Württembergs in Berlin zusammen.

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