Der LME-Settlement-Preis lag Ende November bei 8.198 US-Dollar, Terminkupfer notierte mit 8.205 US-Dollar. Die aktuell festen Preise führen Analysten zum Teil auf den etwas schwächeren Dollar zurück, der es für Anleger attraktiv machte, in metallische Rohstoffe zu investieren. Aber auch die vermutlich etwas lockere Coronapolitik im wichtigen Abnehmerland China könnte den Kupfermarkt stabilisiert haben. Ob dieser Trend sich fortsetzt, bleibt abzuwarten, viele Händler bleiben eher kritisch. Die sichtbaren Kupferbestände in den von der LME lizensierten Lagerhäusern lagen bei nur noch 89.700 Tonnen. Aus Marktkreisen waren in den letzten Wochen deutliche Klagen über zu hohe Kathodenprämien zu vernehmen, sie liegen aktuell, verzollt und frei Werk geliefert, zwischen 120 und 160 US-Dollar pro Tonne. Inzwischen scheint sich die Situation hier etwas zu entspannen, denn das bevorstehende Jahresende veranlasst viele Anbieter ihre Bestände herunterzufahren.
Aluminium schloss zum Monatsende mit 2.387 US-Dollar (Settlement/Kasse) und 2.419 US-Dollar (Termin). Handel, Produzenten und Verbraucher waren in den letzten Wochen damit beschäftigt, Jahresverträge für das kommende Jahr abzuschließen. Preislich, so ist zu hören, ändert sich wohl gegenüber dem Vorjahr nur wenig. Knackpunkt ist die Frage, wie zuverlässig der Jahresbedarf 2023 vorhergesagt werden kann und welche Energieprobleme in den kommenden Monaten Produzenten und Verbraucher belasten werden. „Wir wissen schlichtweg nicht, wohin die Reise geht“, meint ein Marktteilnehmer. Fest steht, dass auch auf dem Aluminiummarkt Verträge kurzfristiger geschlossen werden, eine verlässliche Planung für die Branche ist schwer.
Auf der Schrottseite lebt man sowohl bei Aluminium als auch bei Kupfer von kleineren Geschäften. Gerade zum Jahresende ist die Tendenz erkennbar, eher vorhandene Vorräte abzubauen als neue Bestände anzulegen. Hinzu kommt, dass offenbar viele Recyclingunternehmen über eine längere Betriebsruhe im Dezember und Januar nachdenken. „Das Geschäft wird ab Mitte Dezember mau werden, da lohnt es sich durchaus bis zum 9. Januar zu schließen und Ressourcen wie Energie zu sparen“, so ein süddeutscher Mittelständler.