EU-Kommission schlägt Zertifizierung der CO2-Entnahme vor, um zu Klimaneutralität beizutragen

Mit dem Vorschlag werden innovative Technologien zum CO₂-Abbau und nachhaltige Lösungen für eine klimaeffiziente Landwirtschaft gefördert.
Foto: PublicDomainPictures; pixabay

Außerdem soll er zu den Klima-, Umwelt- und Null-Schadstoff-Zielen der EU beitragen. Durch die vorgeschlagene Verordnung wird die EU die CO₂-Entnahme erheblich besser quantifizieren, überwachen und überprüfen können. Mehr Transparenz wird bei Interessenträgern und Industrie Vertrauen schaffen und Grünfärberei verhindern. Der CO₂-Abbau kann und muss eindeutige Vorteile für das Klima mit sich bringen, und die Kommission wird Maßnahmen zum CO₂-Abbau Vorrang einräumen, die erhebliche Vorteile für die biologische Vielfalt haben. Nun wird die Kommission mit Unterstützung von Experten maßgeschneiderte Zertifizierungsmethoden für Maßnahmen zur CO₂-Entnahme entwickeln, die den Klima- und anderen Umweltzielen dienen.

Um die Transparenz und Glaubwürdigkeit des Zertifizierungsverfahrens zu gewährleisten, enthält der Vorschlag Vorschriften für die unabhängige Überprüfung der CO2-Entnahme sowie Regeln für die Anerkennung von Zertifizierungssystemen, mit denen die Einhaltung des EU-Rahmens nachgewiesen werden kann. Um die Qualität und Vergleichbarkeit der CO2-Entnahme zu gewährleisten, werden in der vorgeschlagenen Verordnung vier QU.A.L.ITY-Kriterien festgelegt:

  1. QUantifizierung: Die Tätigkeiten zur CO2-Entnahme müssen genau gemessen werden und eindeutige Vorteile für das Klima bringen.
  2. Additionality (Zusätzlichkeit): Maßnahmen zur CO2-Entnahme müssen über die bestehenden Verfahren und die gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen hinausgehen.
  3. Langfristige Speicherung: Die Zertifikate sind an die Dauer der CO2-Speicherung geknüpft, um eine dauerhafte Speicherung zu gewährleisten.
  4. Sustainability (Nachhaltigkeit): Maßnahmen zur CO2-Entnahme müssen die Nachhaltigkeitsziele in Bereichen wie Anpassung an den Klimawandel, Kreislaufwirtschaft, Wasser- und Meeresressourcen sowie biologische Vielfalt wahren bzw. dazu beitragen.

Dieser Vorschlag ist von entscheidender Bedeutung, damit die EU ihr Ziel erreichen kann, bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent der Welt zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die EU ihre Treibhausgasemissionen auf ein Minimum reduzieren. Gleichzeitig wird die EU die Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre ausbauen müssen, um Emissionen auszugleichen, die nicht vollständig vermieden werden können.

Mithilfe industrieller Technologien wie Bioenergie mit CO2-Abscheidung und -Speicherung (BECCS) oder direkte CO2-Abscheidung aus der Luft und CO2-Speicherung (DACCS) kann CO2 abgeschieden und dauerhaft gespeichert werden. In der Land- und Forstwirtschaft können Verfahren der klimaeffizienten Landwirtschaft die Speicherung von Kohlenstoff in Böden und Wäldern nachhaltig verbessern oder die Freisetzung von Kohlenstoff aus Böden verringern. So wird ein neues Geschäftsmodell für Land- und Forstwirte geschaffen. Auch langlebige Produkte und Materialien, wie z. B. Baustoffe auf Holzbasis, können Kohlenstoff über mehrere Jahrzehnte oder sogar noch länger binden.

Mit dem heutigen Vorschlag werden modernste saubere Technologien gefördert und das Neue Europäische Bauhaus unterstützt, indem die CO2-Speicherkapazität holzbasierter und energieeffizienter Baumaterialien anerkannt wird. Der Vorschlag wird innovative Formen der privaten und öffentlichen Finanzierung ermöglichen, einschließlich Impact-Finanzierungen oder ergebnisbasierter öffentlicher Unterstützung im Rahmen staatlicher Beihilfen oder der Gemeinsamen Agrarpolitik. Die Kommission wird weiterhin Maßnahmen zum CO2-Abbau vor Ort über den Innovationsfonds (unter anderem BECCS- und DACCS-Projekte), die Gemeinsame Agrarpolitik, den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, das LIFE-Programm und das Programm Horizont Europa (einschließlich der Mission „Ein Boden-Deal für Europa“) finanzieren.

Nächste Schritte

Der Kommissionsvorschlag wird nun im Einklang mit dem ordentlichen Gesetzgebungsverfahren vom Europäischen Parlament und vom Rat erörtert. Auf der Grundlage der QU.A.L.ITY-Kriterien wird die Kommission mit Unterstützung einer Expertengruppe maßgeschneiderte Zertifizierungsmethoden für die verschiedenen Arten von Maßnahmen zur CO2-Entnahme entwickeln. Die erste Sitzung der Expertengruppe ist für das erste Quartal 2023 geplant.

1 KOMMENTAR

  1. Einen entscheidende Beitrag zur dauerhaften CO2 Speicherung ist die Pyrolyse von Gärresten aus Biogasanlagen zu Düngekohle, die dauerhaft im Boden verbleibt un diesen verbessert (Terr Preta). Ebenso die Pyrolyse von Klärschlamm (unbelastet zur Düngung, belastet als Zuschlagsstoff imn Bauwirtschaft und Industrie).
    Die bei der Pyrolyse anfallende Wärme kann ebenfalls genutzt werden

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