Mit dem Ziel, die getrennte Sammlung zu forcieren und damit Restmüllmengen zu reduzieren, wurde das interne und externe Abfallmanagement am Universitätscampus optimiert. Nach einer Analyse der ARA von Sammelinfrastruktur, Abfallaufkommen und -zusammensetzung bis hin zur Mülltrennung und den Entsorgungskosten, folgten konkrete Maßnahmen: Rund 150 Behälter wurden für die getrennte Sammlung von Kunststoff- und Metallverpackungen an der JKU aufgestellt, darüber hinaus werden auch Altpapier und Biomüll getrennt erfasst. Die Sammelfraktionen wurden mittels Farbleitsystem vereinheitlicht, die gesamte Abfalltransport- und Reinigungslogistik optimiert und digitale, solarbetriebene smarte Abfallbehälter im Außenbereich installiert. Die Bilanz der getrennten Sammlung nach einem Jahr kann sich sehen lassen: 55 % weniger Restmüll, mehr als 130 kg gesammelte Kunststoff- und Metallverpackungen pro Woche und damit über 6.000 kg Verpackungen, die jährlich wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden können.
Das Ergebnis zeigt deutlich: Werden für den Unterwegskonsum Möglichkeiten für die getrennte Sammlung angeboten, dann werden Verpackungen von den Studierenden auch sortenrein getrennt. „Damit kommen wir unserem Ziel, jede Verpackung zurück fürs Recycling zu bekommen, wieder einen Schritt näher“, erklärt ARA-Vorstandssprecher Harald Hauke. „Parallel ist die gezielte Bewusstseinsbildung essenziell auf diesem Weg, denn diesen können wir nur im gemeinsamen Schulterschluss bestreiten. Mit unserem richtungsweisenden Zukunftsprojekt präsentieren wir eine Gesamtlösung, deren Umsetzung dabei an möglichst vielen Hochschulen des Landes passieren soll. Dabei ist der Einsatz von jedem und jeder Einzelnen wichtig, um die zirkuläre Wirtschaft voranzutreiben und damit aktiv für den Klimaschutz einzustehen“, so Hauke.
Das Potenzial ist groß: Aktuell studieren in Österreich rund 275.000 Menschen an über 70 Universitäten und Fachhochschulen, die JKU selbst hat rund 23.000 Studierende und 3.600 Mitarbeiter:innen. „Im Sinne der Kreislaufwirtschaft müssen wir sorgsam mit Abfall als kostbare Ressource umgehen. Vor allem als Universität tragen wir dabei eine große Verantwortung in der Aufklärung und Bewusstseinsbildung. Nur, wenn alle gemeinsam das gleiche Ziel vor Augen haben, wirken die Maßnahmen. Folglich waren wir von Anfang an von dem innovativen Projekt begeistert, dessen Bilanz bereits nach einem Jahr den Erfolg bestätigt“, sagt JKU Rektor Meinhard Lukas.
Um dieses Potenzial weiter auszubauen, bringt die ARA ihre anreizbasierte App Digi-Cycle zum Einsatz. Das Ziel dabei ist es, Studierende und Mitarbeiter:innen spielerisch über die Elemente der Kreislaufwirtschaft aufzuklären und zu weiterer Mülltrennung anzuspornen. Dazu setzt man auf eine Incentivierungskampagne, die in einer besonderen Aktion Anwendung findet: „Trash to Treasure“, eine Recycling-Mitmachaktion für Studierende, die von Coca-Cola HBC Österreich unterstützt und als interaktive Schnitzeljagd am JKU-Campus gestaltet wird. Studierende und Mitarbeiter:innen der JKU werden dabei nicht nur auf die hohe Anzahl verfügbarer Sammelbehälter zur Erfassung von Wertstoffen aufmerksam gemacht, sondern lernen bei der Beantwortung kniffliger Recycling-Fragen auch, was mit den gesammelten Verpackungen passiert.
Herbert Bauer, General Manager Coca-Cola HBC Österreich, dazu: „Wir unterstützen Projekte wie die Circular University mit großem Engagement: Aufklären, Wissenslücken schließen und auch andere zum Sammeln zu motivieren sind wichtige Schritte für hohe Sammelquoten. Im Kreislauf braucht es uns alle – nur so können wir neue Flaschen und Dosen aus recyceltem Material gewinnen.“
Bei der Coca-Cola-Schnitzeljagd gilt es, Hinweise auf den Containern mithilfe der Digi-Cycle-App zu scannen, wonach unterschiedliche Challenges zu lösen sind. Dabei wird hartnäckiges Interesse belohnt, denn für das erfolgreiche Absolvieren der digitalen Schnitzeljagd winken attraktive Preise, wie etwa ein umfangreiches Getränkepaket für eine WG-Party für die Studierenden und zahlreiche Goodie-Bags.