Die Corona-Pandemie führte insgesamt zu einem leichten Rückgang des Verbrauchs an Verpackungen. Während Kunststoffverpackungen im Jahr 2019 erstmalig rückläufige Mengen auswiesen, stieg ihr Einsatz im Jahr 2020 um 1,2 Prozent an.
Die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen nimmt die neuen UBA-Zahlen zum Anlass, auf die Einheit von Produkt und Verpackung hinzuweisen. „Die neuen UBA-Zahlen schaffen ein Bewusstsein für die Abfallmengen, die jeder von uns im Schnitt verursacht – das sind neben den Recyclingquoten wichtige Ergebnisse der Studie – auch für uns als Industrie“, so IK-Geschäftsführerin Mara Hancker. „Wir halten es jedoch für fair und angemessen, in Folge der Veröffentlichungen nicht geringschätzend auf die Abfallmengen zu blicken. Die Verpackung einfach wegzulassen, macht unseren Konsum nicht nachhaltiger; meist ist sogar das Gegenteil der Fall. Schließlich ist die Umweltwirkung des Produkts meist um ein Vielfaches größer als die der Verpackungen. Hier lohnen sich auch aus Umweltsicht Investitionen in schützende Verpackungen.“
Wie bereits in einer vom Deutschen Verpackungsinstitut (dvi) in Auftrag gegebenen GVM-Studie analysiert, ist der veränderte und zunehmende Konsum Treiber des Verpackungsaufkommens. „Würden wir heute noch die gleiche Anzahl an Produkten konsumieren wie vor 30 Jahren, könnten wir pro Jahr auf 1,7 Millionen Tonnen Verpackung verzichten“, zitiert Mara Hancker die Ergebnisse der GVM-Studie. Im selben Zeitraum sind Kunststoffverpackungen allerdings auch deutlich effizienter geworden und haben mit erheblichen Materialeinsparungen den Mengenzuwächsen entgegengewirkt.
Auch anlässlich der heute startenden Aktionswoche gegen Lebensmittelverschwendung macht sich der Verband für eine ganzheitliche Betrachtung von Konsum, Produkt, Verpackung und deren Umwelt- bzw. Klimaauswirkungen stark. „Verpackungen sollten recyclingfähig sein und noch viel stärker recycelt werden, sie werden aber nicht als Abfall produziert. Sie erfüllen wichtige Schutzfunktionen, die wir deutlich mehr wertschätzen sollten – auch durch einen verantwortungsvollen Umgang mit ihnen. Das betrifft natürlich auch den Einsatz und beispielsweise ein Neu- und Umdenken beim To Go Konsum“, so Mara Hancker.