Die jüngsten Entwicklungen auf den Märkten und in der Politik deuten auf eine deutliche Transformation und einen langwierigen Wandel in der Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen hin. Während der Europäische Green Deal das übergeordnete Ziel für die Europäische Union bestimmte, haben sich auch Märkte, große Industrieunternehmen sowie aufstrebende Start-ups weltweit auf den Weg gemacht, fortschrittliche Recyclinglösungen erfolgreich zu implementieren und zu etablieren. Einige Meilensteine dieses Vorhabens können jedoch nur durch Kooperationen, Partnerschaften, Übernahmen oder Fusionen erreicht werden. Diesen Trend verdeutlichen zahlreiche Ankündigungen des vergangenen Jahres. Besonders die jüngsten Entwicklungen umfassen Strategien, die Brücken zwischen konventionellem mechanischem Recycling und fortschrittlichen Recyclingtechnologien schlagen, wobei sich beide Elemente gegenseitig ergänzen.
Die aktuelle Recycling-Landschaft bietet ein vielseitiges Angebot verschiedener Technologien, die als Schnittstelle zwischen einer Vielzahl unterschiedlicher Abfallströme und Produkte dienen, um bestehende Wertschöpfungsketten zu verbessern oder neue zu schaffen. Diese Technologien basieren auf mechanischen, physikalischen, biochemischen, chemischen und thermochemischen Prozessen, wobei die Grenzen einiger Prozesse fließend sein können. Nicht alle Ansätze erweisen sich als ökologisch oder ökonomisch sinnvoll und werden daher derzeit ausgiebig bewertet und diskutiert. Ein Life Cycle Assessment (LCA) ist die am weitesten anerkannte und akzeptierte Methode zur Analyse potenzieller Umweltauswirkungen, um die ökologische Nachhaltigkeit zu bewerten. Es wurden mehrere Life Cycle Assessments zu verschiedenen Recyclingtechnologien und Wertschöpfungsketten veröffentlicht. Dennoch sind kritische Aspekte zu diskutieren und klären, unter anderem wie eine solche Bewertung im Detail durchzuführen ist und welche Parameter zu berücksichtigen sind, um verschiedene Technologien, Ausgangsstoffe und Produkte miteinander vergleichen zu können und somit aussagekräftige Schlussfolgerungen zu ziehen.
Neben den Recyclingtechnologien selbst, bilden auch die Vor- und Nachbereitungsprozesse sowie Veredelungstechnologien wichtige Säulen für den Aufbau sinnvoller Wertschöpfungsketten und unterstützen ebenso die Entwicklung der Kreislaufwirtschaft.
Die ersten bestätigten Referenten bieten den Teilnehmern der ARC tiefe Einblicke in diese Entwicklungen sowie vielfältige Austausch- und Vernetzungsmöglichkeiten mit einer Vielzahl wichtiger Akteure entlang der gesamten Kunststoff-Wertschöpfungskette.
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- BASF (DE), Carolin Deregowski – LCA of chemical recycling of mixed plastic waste
- Carbios (FR), Martin Stephan – Recycling any kind of PET wastes into any kind of PET products: the power of biology
- DSD – Duales System (DE), Michael Wiener – Closed loop recycling – building bridges between chemical and mechanical recycling
- Interzero (DE), Richard von Goetze – Enabling Chemical Recycling in Germany – What feedstock can actually be used for Chemical Recycling
- KPMG (NL), Tom Hesselink – The green deal: a game changer for the waste management and plastics industries
- Krauss Maffei Extrusion (DE), Franz-Xaver Keilbach – Solvent-based and chemical recycling with single and twin-screw extrusion
- Plastic Energy (UK), Carlos Monreal – Closed-loop recycling: building bridges between chemical and mechanical recycling
- Rittec Umwelttechnik (DE), Mathias Kirstein – Innovative back-to-monomer recycling – solution for mixed PET/Polyester waste
- Shell (DE), N.N. – Shell’s Plastic Circular Economy ambitions
- Sulzer Chemtech (CH), Luis Hoffmann – Overcoming the challenge of purification in chemical recycling.
Abstracts einreichen bis zum 30. September