Die erhebliche Reduktion des Wasserverbrauchs bei der Papierherstellung basiert auf einer zunehmenden Kreislaufschließung in den Papierfabriken. Insbesondere in Altpapier-einsetzenden Verpackungspapierfabriken wird inzwischen mit teils oder vollständig geschlossenem Wasserkreislauf gearbeitet. Die deutlichen Vorteile dieser Ressourcenschonung gehen einher mit einer potenziellen Akkumulation von gelösten, kolloidalen und suspendierten Stoffen im Prozesswasser. Diese Stoffe können Qualitätsprobleme beim Produkt verursachen aber auch zu erhöhtem Reinigungsaufwand durch Ablagerungen an Aggregaten führen. Die Berücksichtigung des Eintrags dieser potentiell störenden Stoffe war bisher in der PTS-Methode PTS-RH 021:2012 zur Bewertung der Rezyklierbarkeit von Packmitteln nicht enthalten.
Die neue PTS Methode PTS RH 025:2022 dient zur Bemessung der Bestandteile, die beim Aufschluss der faserbasierten Produkte in die Wasserphase gelangen. Zur Quantifizierung der gelösten, kolloidalen und suspendierten Stoffe im Filtrat der Faserstoffsuspension erfolgt zunächst ein Standardaufschluss im Labormaßstab. Nach definierter Filtration der Faserstoffsuspension, wird der Wasseranteil des Filtrates verdampft und der zurückbleibende Anteil gravimetrisch bestimmt. Zur qualitativen Bewertung des Filtrates erfolgt optional die Bestimmung des chemischen Sauerstoffbedarfes (CSB). Die Bewertung der untersuchten Probe erfolgt im Vergleich zu Referenzwerten.
In der Revision der Cepi Recyclability Laboratory Test Method for recycling in standard mills, Version 2 (2022) wurden die beschriebenen Arbeitsschritte und Parameter bereits integriert.
Das neue PTS-Verfahren ist ab sofort bei der Papiertechnischen Stiftung (PTS) erhältlich. Interessenten können eine Anfrage senden.