Laut einer kürzlich veröffentlichten offiziellen Studie beträgt die nominale Kapazität für das PET-Recycling in Brasilien rund 400.000 Tonnen pro Jahr. Davon stammen etwa 140.000 Tonnen aus dem einzigen recycelten Thermoplast, das in Brasilien für den direkten Kontakt mit Lebensmitteln und Getränken (außer Mineralwasser) zugelassen ist, so Bueno Barbosa Jr., Partner und kaufmännischer Leiter des brasilianischen Recyclers Global PET. Die Produktion des Unternehmens stieg seit 2017 um 60 Prozent.
Ein wichtiger Grund für dieses Wachstum in den letzten fünf Jahren war die Integration des Infrarot-Drehrohrs (IRD) des Maschinenbauers Kreyenborg in seine bestehenden Anlagen. Mit der Technologie werden PET-Flakes vor der Extrusion erwärmt, getrocknet und kristallisiert. „Wir haben vor einigen Jahren herkömmliche Erwärmungs- und Trocknungstechnologien intensiv mit denen der Infrarotlicht Technologie von Kreyenborg verglichen. Am Ende dieser Studie waren die Vorteile des IRD im Vergleich zu Systemen, die ohne Vortrocknung vor der Extrusion arbeiten, eindeutig“, so Barbosa Jr.
Als Global PET das erste IRD vom Hersteller kaufte, produzierte der Recycler 1.500 Tonnen pro Monat. „Ein Jahr später, im Jahr 2018, haben wir den zweiten IRD in Betrieb genommen und die Produktion auf 2.500 Tonnen pro Monat erhöht. Mit der Lieferung der dritten Drehtrommel in der zweiten Jahreshälfte werden wir auf 3.500 Tonnen pro Monat lebensmitteltaugliches recyceltes PET umsteigen“, so Barbosa Jr. Mit dem vierten in diesem Jahr gekauften IRD prognostiziert Global PET eine Steigerung der Produktionskapazität auf 4.500 Tonnen pro Monat. „Aufgrund des sehr schnellen Prozesses von 15 bis 20 Minunten haben wir uns erneut für das IRD-System entschieden, um Post-Consumer-Bottle Flakes vor der Extrusions zu kristallisieren, zu trocknen und vorzuwärmen“, sagt der kaufmännische Leiter. Neben den technologischen Vorteilen weist er auf die Einsparungen bei der Wartung und dem Energieverbrauch im Vergleich zu alternativen Systemen hin.
Ein entscheidender Faktor, um hochwertige Granulate für die Lebensmittelindustrie zu erhalten ist, dass sich die optischen und physikalischen Eigenschaften des rPET nicht weit von Neuware unterscheiden dürfen. „Anwesendes Wasser verringert durch die sogenannte Hydrolyse bei der Wiederaufbereitung der Flakes im Extruder die intrinsische Viskosität – und somit die physikalischen Eigenschaften – massiv. Die Vortrocknung auf ein sehr niedriges homogenes Trocknungsniveau mit unseren IRD-Systemen begrenzt diese Verringerung entscheidend“, so Marcus Vogt, Vertriebsleiter der Kunststoffabteilung von Kreyenborg. „Außerdem vergilbt das Polymer nicht, da die Trocknungszeit im Vergleich zu konventionellen Systemen deutlich verkürzt wird und weiterhin wird die Scherung im Extruder durch das vorgewärmte Material reduziert, was ebenfalls dazu beiträgt, dass weniger Vergilbung im Material auftritt. Das IRD sorgt also entscheidend dafür, dass aus den eingesetzten Flakes ein hochwertiges rPET Granulat entsteht“.
Mit seinen Infrarotsystemen hat Kreyenborg bereits viele Unternehmen in Südamerika unterstützt. Auch für bestehende Extrusionsanlagen ohne FDA-Zulassung bietet Kreyenborg mit dem System IR-Clean eine Nachrüstlösung, die vor dem Extrusionsprozess lebensmitteltaugliche Flakes mit FDA-Zulassung erzeugt.