Effizienter Abbruch im Wohngebiet

Kleine Privatgrundstücke in Wohnsiedlungen fordern Abbruchunternehmen heraus. Oft sind die Areale und Nachbarhäuser gefährlich nah.
Mit dem Sortiergreifer bricht der Fahrer des Hitachi ZX250-7 behutsam nach und nach die Wände des Hauses ab. Bild: Susanne Wannags

Stephan Scheidecker, Gründer der Scheidecker GmbH, kennt sich mit knappen Platzverhältnissen aus. Und haben mit dem Hitachi ZX250-7 den richtigen Bagger für diffizile Abrissarbeiten.

Sie mussten einige Hindernisse beseitigen, bevor der Hitachi ZX250-7 in den Garten eines Münchener Grundstücks fahren konnte. „Wir haben uns Stück für Stück vorgearbeitet“, erzählt Scheidecker. „Zunächst mussten wir von der Straße aus eine Eingangstreppe abbrechen. Erst dann passte der Bagger in die Einfahrt und wir konnten mit dem Rückbau der Garage beginnen.“

Inzwischen steht der Hitachi ZX250-7 im Garten hinter dem Einfamilienhaus aus den 1950er Jahren. Er ist bereit zum Rückbau des etwa zehn Meter hohen Gebäudes. Mit seinem ausgefahrenen Monoblockausleger erreicht der Bagger aus dem Stand bis zu zwölf Meter Abbruchhöhe. Platziert auf einem Erdhügel wären 14 Meter möglich.

„Der 26-Tonner ist sehr flexibel einsetzbar. Mit ihm lassen sich Gewerbebauten, landwirtschaftliche Betriebe sowie Ein- und Zweifamilienhäuser effizient abbrechen“, sagt Jürgen Weichenmeier. Der Kiesel-Gebietsverkaufsleiter für München steht Abbruchunternehmer Scheidecker als Ansprechpartner zur Seite.

Der CoPilot an Bord

Mittlerweile trägt der Bagger das Bauwerk Stück für Stück ab. Die Arbeitsspiele sind fließend, denn Scheidecker verwendet mit dem OilQuick (OQ) 70/55 den Klassiker unter den Schnellwechslern für mittelgroße Bagger von 18 bis 32 Tonnen.

Vom Sortiergreifer, Pulverisierer über Verdichter, Kombi-Scheren bis hin zu Bohrgeräten: Mit dem vollhydraulischen Schnellwechselsystem werden die Werkzeuge ohne großen Aufwand gewechselt. Als Helfer fungiert der KTEG CoPilot Basic. Dieser elektronische Arbeitskollege steuert und kontrolliert neben vielen anderen Funktionen die Kommunikation zwischen Maschine und Anbaugerät. Er unterstützt damit den Baggerführer beim Werkzeugwechsel durch eine automatische Werkzeugerkennung. Damit ist gewährleistet, dass immer der richtige Hydraulikdruck am Werkzeug vorliegt. Das schont die Hydraulik und der Baggerführer kann sich auf seine Arbeit konzentrieren.

„Damit kann mit dem ZX250-7 jede Aufgabe schnell und präzise abgewickelt werden“, weiß Weichenmeier. Bei Stahlbeton kommt zum Beispiel eine Abbruchzange zum Einsatz. Ihr Wechsel dauert mit dem OQ70/55 nur wenige Sekunden. „Das ist kein Vergleich zu früher, als wir pro Anbaugerät vier Schläuche von Hand verschrauben mussten. Jetzt erledigen wir das in zehn Sekunden“, begeistert sich Scheidecker.

Die Maschine platziert die Materialien auf dem Grundstück für den Abtransport. Beton, Ziegel, Holz, Metall oder Dachpappe – für jede Materialgruppe gibt es einen Haufen. Alles kein Problem für den Maschinenführer aus Estland, der von allen Kollegen Kalle genannt wird. Fast sanft holt er mit dem Sortiergreifer Fensterrahmen aus der Laibung, hebt einen Heizkörper aus einem Zimmer ins Freie und entfernt ein Kabel, das aus einer Wand ragt. Kalle schichtet alles sortengerecht auf die Materialberge.

Dann muss erneut ein Stück Außenwand weichen. Vor etwaigen Steinschlägen bewahrt die ROPS-FOPS-Kabine den Fahrer mit bruchsicheren Panzerglasscheiben und einem Schutzgitter.

Sauber getrennt zum Reststoffhof

Trotz vorheriger Hausbesichtigung ist Scheidecker vor Überraschungen nie sicher. Unerwartet präsentiert sich die Zwischendecke des zweistöckigen Hauses. Es ist keine Beton-Decke wie etwa zum Dach oder zum Keller. Sie besteht aus Holzbalken mit Dämmung. Wie lassen sich die Bestandteile so abbrechen, dass die Sortierung auf ein Minimum reduziert wird?

Wieder ist Kalle gefragt. Zunächst trägt er den Estrich ab und legt die Holzbalken frei. Dann entfernt er die Dämmschicht und bewegt Stücke der mit Glaswolle belegten Dämmplatten auf das Grundstück. Mit dem Greifer schiebt er die Glaswolle herunter. Die Baustellen-Helfer packen sie in Spezial-Säcke für Mineralfaserabfälle. Diese müssen für die Abnahme auf dem Reststoffhof nämlich luftdicht verpackt sein.

Die Trennung und die Entsorgung der Abbruchmaterialien sind aufwändig – alles fahren die Scheideckers separat ab. Dafür haben sie eigene Container und Lkw angeschafft. „Wenn Sie heute einen Containerdienst anrufen, weil in einer Stunde ein voller Container abgeholt und ein leerer gebracht werden soll, dann wird am anderen Ende der Leitung herzlich gelacht. Mit eigenen Fahrzeugen sind wir unabhängig von Terminen“, sagt Stephan Scheidecker. Eine der Fahrerinnen ist seine zweite Tochter Bella, die mit 500 PS unter der Haube liebend gerne Abbruchmaterialien durch Bayern transportiert.

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