Aufgrund der neuen CO2-armen Prozessroute über Direktreduktion von Eisenerz (DRI) und anschließendes Aufschmelzen im Elektrolichtbogenofen (EAF) entsteht eine andersartige Elektroofenschlacke (EOS). Diese muss entsprechend modifiziert werden, um als wert- und nachhaltiger Rohstoff weiterhin Verwendung finden zu können.
Wie der neue Typus Elektroofenschlacke in Zukunft vor allem in der Zementindustrie als CO2-sparender Klinkerersatz anstelle des heutigen Hüttensands, der granulierten Hochofenschlacke, verwendet werden kann, ist Thema des jetzt gestarteten Forschungsvorhabens „DRI-EOS“. Dies wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und vom FEhS-Institut koordiniert. Die weiteren Partner sind Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH (SZMF), Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Friedrich Rohstoffe GmbH, Holcim Deutschland GmbH und LOI Thermprocess GmbH. Die Projektlaufzeit beträgt vier Jahre.
Ulrich Grethe, Geschäftsbereichsleiter Stahlherstellung der Salzgitter AG, sieht in dem Projekt, das auf Salzgitter-Seite durch die Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH bearbeitet wird, einen wichtigen Beitrag zur Ausrichtung des Salzgitter-Konzern auf Circular Economy: „Die Ergebnisse des Projektes sollen uns dabei unterstützen, dass die für die Stahlproduktion entnommenen endlichen Ressourcen auch zukünftig möglichst optimal im Wirtschaftskreislauf den Einsatz von zusätzlichen Ressourcen minimieren.“
Auch für Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts, ist das Forschungsprojekt ein weiterer wichtiger Beitrag für nachhaltige Kreislaufwirtschaft: „Der jüngst vorgestellte zweite Teil des aktuellen Weltklimaberichts zeigt: „Wir müssen jetzt die Forschungen intensivieren, um mit innovativen Technologien die CO2-Emissionen weiter zu reduzieren und gleichzeitig die Wirtschaft zu stärken! Mit „DRI-EOS“ wollen wir zusammen mit unseren Partnern die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die hochwertigen Nebenprodukte aus der Stahlindustrie auch zukünftig als ressourcenschonende und CO2-arme Baustoffe in der Zement- und Betonindustrie zum Einsatz kommen können.”