Ziel sei es, die Verarbeitungskapazitäten für verflüssigten Kunststoffabfall zu erweitern, indem eigene Technologien zur Vorbehandlung und Aufwertung von verflüssigtem Kunststoffabfall implementiert und in den Raffineriebetrieb integriert werden. Die angestrebte Kapazität für Vorbehandlung und Aufwertung betrage in diesem ersten Schritt 400.000 Tonnen pro Jahr. Diese Entwicklung wäre ein wichtiger Schritt in Richtung des Ziels von Neste, ab 2030 mehr als 1 Million Tonnen Kunststoffabfall pro Jahr zu verarbeiten.
Um petrochemische Drop-in-Rohstoffe aus verflüssigtem Kunststoffabfall (z. B. Pyrolyseöl) herzustellen, ist eine Zwischenveredelung erforderlich, um schädliche Verunreinigungen zu entfernen und die chemische Zusammensetzung des Materials zu optimieren.
2021 hat Neste die erste Serie von Testläufen zur Verarbeitung von verflüssigtem Kunststoffabfall in der eigenen Raffinerie in Porvoo erfolgreich abgeschlossen. Weitere Testläufe mit größeren Volumina werden im Laufe des Jahres 2022 fortgesetzt. Während unverarbeiteter verflüssigter Kunststoffabfall für Testläufe geeignet ist, erfordert die kontinuierliche Verarbeitung im industriellen Maßstab die Vorbehandlung und Aufwertung, um Verunreinigungen und unerwünschte Bestandteile zu entfernen.
Um die Kapazitäten der Raffinerie in Porvoo weiterzuentwickeln und auszubauen, wird Neste mögliche Optionen für Fördermittel bei der Finanzierung der Innovationen prüfen und eng mit den lokalen Behörden zusammenarbeiten, die die Umweltaspekte der Investition überwachen. Nach der Machbarkeitsstudie soll 2023 eine Investitionsentscheidung möglich sein. Die schrittweise Umsetzung wird ab 2024 angepeilt.
Kunststoffabfälle, die nich als Reinstoff wiedergewonnen werden können, sollten ebenso wie nicht trennbare Mischstoffe nicht verbrannt, sondern zu Pyrolyseöl verarbeitet werden.
Daher ist die Forschung und Entwicklung auf diesem Sektor begrüßenswert, weil damit Resourcen und Energie gespart wird.