In Wirklichkeit sind das die Maße des neuen Trockners, mit dem der Umweltdienstleister Veolia in Boxberg/O.L. künftig rund 50 000 Tonnen Klärschlamm von kommunalen Kläranlagen in Sachsen, der Lausitz sowie Berlin bei bis zu 200°C trocknen und zu einem energiereichen Ersatzbrennstoff verwerten will. Auf umweltfreundlichem Weg, denn dafür soll die Abwärme des Kraftwerks der LEAG genutzt werden, die ohnehin im Produktionsprozess anfällt. Ein nachhaltiges Projekt für die Lausitz und ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz im Freistaat Sachsen.
Am 25. Februar rollte das mächtige Gerät, das im Veolia-Werk in Pölitz (Polen) gefertigt wurde, via Schwerlasttransport in Boxberg ein. Hier soll der Trockner nun seinen Platz auf dem Kraftwerksgelände der LEAG finden. “Seit dem Spatenstich für die neue Anlage im Juni 2021 ist viel passiert. Die 60 mal 15 mal 8 Meter hohe, geschlossene Halle wurde gebaut. Hier werden wir in den kommenden Wochen den Trockner installieren und alles für die erste Probefahrt vorbereiten”, sagt Franz Greulich, Leiter Betrieb Industrie bei Veolia. Die Inbetriebnahme sei spätestens im Herbst 2022 geplant. Dann soll aus dem Klärschlamm ein umweltfreundlicher und energiereicher Ersatzbrennstoff hergestellt und dieser für die Energiegewinnung im Boxberger Kraftwerk der LEAG sowie in regionalen Zementwerken genutzt werden. Mehr als zehn Millionen Euro investiert Veolia in die Trockneranlage.
„Mit der Investition von Veolia in die Klärschlammtrocknungsanlage erfährt der Kraftwerksstandort Boxberg einen wichtigen und nachhaltigen Schub bei der Ausrichtung zu einem zukunftsorientierten Energiestandort. Unser gemeinsames Ziel ist es, diese Anlage auch nach dem Ende der Kohleverstromung sinnvoll weiterbetreiben zu können, um die Entsorgungssicherheit für die Region Ostsachsen langfristig gewährleisten zu können. Bis es soweit ist, werden wir die positiven Synergien, die sich aus der Kombination von Kraftwerk und Trocknungsanlage ergeben, als Beitrag einer Kreislaufwirtschaft effizient nutzen“, so Carsten Marschner, LEAG-Werksleiter in Boxberg.
Dank der Abwärme-Nutzung aus dem Kraftwerk für die Klärschlammtrocknung können insgesamt rund 4,5 Millionen Kilowattstunden Energie und etwa 1 000 Tonnen CO2 jährlich eingespart werden.