Das Projekt wurde im Rahmen der Bioökonomiestrategie Zukunft.Bioökonomie.Bayern vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert. Es ist die erste von 50 Maßnahmen der Strategie, die bereits abgeschlossen wurde – nach nur 15 Monaten.
Im Projekt wurde die Mehrfachnutzung von biobasierten, kompostierbaren Obst- und Gemüsebeuteln als Serviceverpackung und Frischhaltebeutel von Lebensmitteln sowie als Sammelbeutel für organische Küchenabfälle zur Entsorgung in der Biotonne in der Praxis getestet: vom Straubinger Lebensmittelhandel, über die Verbraucherinnen und Verbraucher bis hin zur Abfallwirtschaft. Um die Praxistauglichkeit der Beutel auch in der Kompostierung nachzuweisen, wurden umfangreiche Bioabfall- und Kompostanalysen durchgeführt.
Dazu Edmund Langer, Geschäftsführer C.A.R.M.E.N. e.V.: „Das Modellprojekt zeigt beispielhaft, wie nachhaltige, biobasierte Kreislaufwirtschaft funktionieren kann.“
Umfragen ergeben breite Akzeptanz bei Verbraucherinnen und Verbrauchern
Die durchgeführten Verbraucherumfragen zeigten, dass der Bio-Beutel sowohl als nachhaltige Alternative zu konventionellen Obst- und Gemüsebeuteln wahrgenommen wird als auch die Bereitschaft zur Bioabfallsammlung in den Haushalten steigert. Zwei Drittel der Befragten gaben an, den Beutel nach dem Einkauf auch für die Sammlung von Bioabfällen genutzt zu haben.
Hervorragende Kompostqualität in Straubing – Keine Beeinträchtigung durch Bio-Beutel
Neben dem Verbraucherverhalten untersuchten die Forscher im Praxistest die Kompostierbarkeit des Bio-Beutels. Die Analysen zeigten, dass sich die nachhaltigen Beutel in der industriellen Kompostierungsanlage nach wenigen Wochen vollständig zersetzen und der dabei gewonnene Kompost weiterhin von sehr guter Qualität ist. Dieses Ergebnis ist insofern bedeutend, weil konventionelle Obst- und Gemüsebeutel die Kompostqualität mindern, wenn sie irrtümlich zur Sammlung von Bioabfall eingesetzt werden und so zum Eintrag von Mikroplastik in landwirtschaftliche Böden führen können.
Die Projektergebnisse sollen dazu beitragen, die Bekanntheit, die Nachfrage und auch die rechtlichen Rahmenbedingungen für diesen innovativen Biokunststoffbeutel durch Verbraucherinnen und Verbraucher, Handel und Politik voranzubringen. Das Projekt zeigt auch die Bedeutung der Zusammenarbeit verschiedener Akteursgruppen entlang der Wertschöpfungskette, um gemeinsam an nachhaltigen Lösungen zu arbeiten und diese langfristig zu etablieren. Publikationen, Fachartikel und Vorträge durch C.A.R.M.E.N. e.V. und die Projektpartner werden in den kommenden Monaten folgen, um diese Ziele weiter voranzubringen und mögliche Nachfolgeprojekte anzustoßen. Das Modellprojekt leistet einen Beitrag zur Umsetzung der bayerischen Bioökonomiestrategie und damit zur Transformation in Richtung einer biobasierten nachhaltigen Wirtschaftsweise.