Melosch ist ein inhabergeführtes Familienunternehmen aus Norddeutschland, dessen Ursprünge bis ins Jahr 1907 zurückreichen. Mit einer Kernkompetenz im Papierrecycling, die mehr als 100 Jahren zurückreicht, bietet das Unternehmen maßgeschneiderte Entsorgungslösungen und moderne Aufbereitungsanlagen zur optimalen Aufbereitung von Sekundärrohstoffen. Die kommunale Altpapiersortierung ist auch heute noch ein starkes Standbein des Unternehmens, das in 11 Produktionsstätten mit 5 Papiersortiersystemen rund 350 Mitarbeiter beschäftigt und jährlich mehr als 150.000 Tonnen hochreines Recyclingpapier verarbeitet. Für diesen Durchsatz werden etwa 250.000 Tonnen gemischtes Altpapier aus den Kommunen benötigt.
Vadim Sander, Betriebsleiter des Melosch-Werks in Ahrensburg, erklärt: „Die Qualität unserer Rohstoffe kann je nach Standort variieren, aber die Qualität dessen, was an die Verarbeiter geliefert wird, muss gleichbleibend hoch sein. Um den Qualitätsanforderungen unserer Kunden gerecht zu werden, haben wir uns entschieden die Vorteile der Digitalisierung zu nutzen, um weiterhin eine Vorreiterrolle in unserer Branche einzunehmen.“
Sanders Aufgabe war es, eine wirtschaftlich realisierbare automatisierte Sortierlösung zu finden, insbesondere in einem Markt mit hoher Nachfrage und Arbeitskräftemangel. Er stellt fest: „Da die Verpackungs- und Papierindustrie immer mehr zu einer Kreislaufwirtschaft übergeht, sind die Qualitätserwartungen unserer Kunden sehr viel höher geworden. Früher bedeutete Qualität das Hinzufügen von manuellen Sortiermaschinen zur Entfernung von Verunreinigungen und zur Unterscheidung von Papiersorten. Jetzt geht es darum, nahezu perfekte Qualität in einem Bruchteil der Zeit zu liefern. Da das Arbeitsumfeld nicht zu unseren Gunsten ist, erschien es nur logisch, unsere Anlagen mit der neuesten Generation von Autosort mit Tomra Insight aufzurüsten, um neue Optimierungsmöglichkeiten zu erschließen. Die vollautomatischen, vernetzten Sortieranlagen maximieren den Durchsatz und stabilisieren unsere Belegschaft. Auch unsere Kunden sind zufrieden, denn die Tomra-Sortiermaschinen liefern konstant reine Endprodukte.“
Tomra Insight sammelt Daten nahezu in Echtzeit und speichert sie sicher in der Cloud, so dass sie aus der Ferne über webbasierte Desktops und mobile Geräte abgerufen werden können. Da die Plattform dauerhaft die Qualität des Materialstroms in der Sortieranlage misst, können die Betreiber mithilfe der Daten die Einstellungen optimieren, um auf Änderungen der Materialzusammensetzung zu reagieren. Und da Tomra Insight tiefgreifende Daten liefert, die zuvor nicht verfügbar waren, können Manager nun operative und geschäftliche Entscheidungen auf Grundlage klarer und detaillierter Informationen treffen.
Der Wert, der sich daraus ergibt, dass die Daten der Sortieranlage jederzeit zur Verfügung stehen, bietet ein enormes Potenzial. Stillstandszeiten können durch die Überwachung des Zustands der Maschine reduziert werden, was ein vorausschauendes und zustandsorientiertes Wartungsmanagement ermöglicht und somit ungeplante Maschinenstillstände verhindert. Auch die Überwachung von Schwankungen im Durchsatz kann die Effizienz durch Tomra Insight-Daten verbessern. Im Fall von Melosch führten ältere Infrastrukturen und andere Einschränkungen dazu, dass das Papier in einem 90°-Winkel in die Sortieranlage eingeführt wurde, was zu einer schlechten Materialverteilung über das Beschleunigungsband führte. Zur Verbesserung der Materialverteilung wurde mittels eines Metallblechs der Zuführungswinkel geändert. Mithilfe der auf Tomra Insight verfügbaren Visualisierung und der Möglichkeit historische Daten zu vergleichen, wurde die Ausrichtung des Metallblechs iterativ optimiert. Je nach Materialstrom können Datenoptimierungsprozesse den Durchsatz potenziell um eine ganze Tonne pro Stunde erhöhen, ohne dass die Qualität darunter leidet.
Die Datenplattform kann auch zur Senkung der Betriebskosten beitragen, indem sie Verluste minimiert und optimale Qualität liefert. Nach der Installation von zwei Autosort-Maschinen der neuen Generation mit Tomra Insight verzeichnet Melosch nun weniger Materialreklamationen, was belegt, dass die Sortierdaten einen Wettbewerbsvorteil bei verkaufsfähigen Sekundärrohstoffen bieten.
Das Werk Ahrensburg von Melosch arbeitet mit zwei Autosorts der neuen Generation, die 2020 und 2021 installiert wurden. Aufgrund der positiven Ergebnisse in Ahrensburg, wird auch das Werk in Erfurt in Kürze seine beiden Autosort-Anlagen der Vorgängergeneration an Tomra Insight anschließen. Im Werk Pinneberg ergänzt eine neue Autosort eine weitere bestehende Autosort-Maschine. Sander erläutert: „Wir sind immer auf der Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten. Dank der Daten haben wir eine neue Informationsquelle, und es ist einfacher, Trends zu verfolgen. Mit der mobilen App haben wir endlich mehr Transparenz in der Hand, die wir brauchen, um dem Optimierungsdruck gerecht zu werden.“
Das Werk in Ahrensburg hat bereits in den ersten Monaten, in denen es Tomra Insight einsetzt, zwei wesentliche Vorteile festgestellt: einen höheren Durchsatz und einen Reinheitsgrad von nahezu 97 % beim Deinking ohne manuelle Arbeit. Sander erklärt: „Die ständig steigenden Anforderungen an die Arbeitssicherheit in Verbindung mit dem Arbeitskräftemangel in der Abfallwirtschaft setzen uns unter Druck, die Anzahl der manuellen Sammler in unserer Anlage zu reduzieren. Wir benötigten eine intelligente Lösung, um unsere Prozesse und die Rentabilität zu verbessern.“
Zusätzlich zu den Leistungs- und Zusammensetzungsdiagrammen ermöglicht Tomra Insight den Nutzern auch die Erstellung von Berichten, die sich auf Chargen und nicht auf einen bestimmten Zeitraum beziehen. Eine geplante automatische Berichtsfunktion wird in Kürze eingeführt, um den Datenzugriff und die Analyse noch müheloser zu gestalten. Die Benutzer definieren die Anforderungen und die Häufigkeit der Berichterstellung, einschließlich der E-Mail-Verteilerliste für die automatische Berichterstellung.
Am meisten schätzt Melosch an Tomra Insight die Möglichkeit, von jedem Ort aus nahezu in Echtzeit Daten abrufen zu können. Sander sagt: „Es ist fantastisch, so viele Daten über die Leistung unserer Maschinen und Qualitätsraten jederzeit einsehen zu können. Jetzt wissen wir immer, was in unseren Anlagen vor sich geht: Wir nutzen die mobile App, um die genauen Daten mit unserer subjektiven Bewertung des Materials zu vergleichen, bevor es sortiert wird. Die Informationen zeigen uns, ob wir Anpassungen an der Linie vornehmen sollten, und die Daten zeigen uns, ob diese Anpassungen erfolgreich sind. Kein Rätselraten mehr, was das Ertragsmanagement angeht.“
„Ich bin davon ausgegangen, dass Tomra Insight nützlich sein würde, aber wir waren uns nicht sicher, in welchem Maße. Die Lösung enthält Berichtsfunktionen, die wir vorher nicht in Betracht gezogen hatten und die sich positiv auf unser Endergebnis ausgewirkt haben. Auch die offene Kommunikation mit Tomra ist äußerst nützlich – man erkundigt sich nach unseren Bedürfnissen oder nach Funktionen, die wir in Zukunft gerne hätten. Zu den jüngsten Aktualisierungen gehören die Erstellung von Chargenberichten, Diagramme mit der prozentualen Zusammensetzung von Mängeln, die Umrechnung von imperialen in metrische Gewichtseinheiten und Verbesserungen der Benutzerfreundlichkeit, die uns helfen, noch mehr aus unseren Daten herauszuholen.“