2021 war für die Recycling-Industrie ein weiteres wirtschaftlich herausforderndes Jahr. Nach einem kurzen positiven Aufschwung kam es zu einer dramatischen Materialverknappung auf den Rohstoffmärkten. Insbesondere im Bereich des PET-Getränkeflaschenkreislaufs erfuhren die gesammelten und sortierten PET-Flaschenballen in der ersten Jahreshälfte eine nie dagewesene Preisentwicklung. Während sich die Rohstoffpreise verdoppelten und sich die daraus hergestellten hochwertigen Recyclate schlagartig verteuerten, befand sich der Preis von PET-Neuware auf einem sehr geringen Level. Die Folge: ein Auseinanderdriften der beiden Preisniveaus. Mitte 2021 war der Preis für lebensmitteltaugliche PET-Recyclate doppelt so hoch wie der von PET-Neuware.
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen und dank eines gut funktionierenden Bottle-to-Bottle Kreislaufs in Österreich konnte PET to PET die Verarbeitungsmenge von 27.300 t, das entspricht rund 1,1 Mrd. PET-Flaschen, im Vergleich zum Vorjahr (2020: 28.200 t) konstant halten. „Auch wenn die Voraussetzungen schwierig waren, konnten wir das Jahr 2021 gut abschließen“, erklärt PET to PET Geschäftsführer DI Christian Strasser und ergänzt: „Besonders erfreulich ist, dass wir die Absatzmengen mit einem Plus von 14 % deutlich steigern und damit während der Pandemiezeit aufgebaute Lagermengen entsprechend reduzieren konnten.“
Im vergangenen Jahr arbeitete PET to PET intensiv an seiner technischen Infrastruktur am Standort Müllendorf. Zwei große Multigon Silos mit zwei Silokammern dienen nun zur Speicherung und Vorbereitung des Zwischenproduktes aus der Waschanlage (Washed Flakes) für den nachfolgenden lebensmitteltauglichen Aufbereitungsschritt. Die hochwertigen Recyclate werden mehrheitlich lose in Silofahrzeugen für den Transport bereitgestellt. Für die effiziente Verladung wurde eine eigene Siloverladestation errichtet und erfolgreich in Betrieb genommen.
Für dieses Jahr sind bereits weitere Ausbauschritte in Planung. Die Grundstücksfläche soll um ca. 19.000 m² erweitert werden, um zusätzlich Lager bzw. Manipulationsflächen zu schaffen. Zudem wird 2022 verstärkt in Solarenergie investiert: „Unsere Anlagen werden bereits mit 100 % erneuerbarer Energie betrieben. Eine neu errichtete Photovoltaikanlage am Standort soll diese zum Teil mitversorgen. Darüber hinaus sind wir laufend mit weiteren Optimierungsschritten in der Produktionsanlage beschäftigt, um sowohl Qualität als auch Material- und Energieeffizienz auf dem höchsten Niveau zu halten“, erklärt Strasser.