Plastiktütenverbot: Verbund kompostierbare Produkte sieht Biokunststoffe als Chance

Angesichts des seit Neujahr greifenden Plastiktütenverbots weist der Verbund kompostierbare Produkte (Verbund) auf das Potential so genannter „Hemdchenbeutel“ aus zertifiziert kompostierbaren Biokunststoffen hin.
Uschi Dreiucker, pixelio.de

Deren Nutzen in den Obst- und Gemüseabteilungen im Einzelhandel kann die Kreislaufwirtschaft entscheidend stärken. Grund hierfür ist deren nachhaltige Mehrfachverwendung in der „Kaskadennutzung“ mit folgenden Schritten:

  • beim Einkauf von losem Obst und Gemüse als Transporthilfe;
  • daheim zur besseren Haltbarkeit von Lebensmitteln und gegen eine ungewünschte Lebensmittelverschwendung;
  • zur getrennten Bioabfallsammlung als hygienischem Angebot zu einer nicht zertifizierten Papiertüte, einer belasteten Alternative oder der „losen“ Sammlung, um den Kreislauf „unfallfrei“ zu schließen.

Dieser Mehrfachnutzen ist in unseren europäischen Nachbarländern seit Jahren gängige Praxis: „Der Vorteil der – vom strengen Einweg-Tragetaschen-Verbot ausgenommenen – Biosackerl ist, dass wir sie in Österreich zusammen mit dem Bioabfall in der Biotonne entsorgen dürfen. Die zertifizierte Kompostierbarkeit kann der Verbraucher leicht am Keimlings-Symbol erkennen“, sagt Gerhard Margreiter, Geschäftsführer der Firma NATURABIOMAT aus Schwaz/AT und seit Jahren Mitglied im Verbund. „Die Biosackerl bestehen mehrheitlich aus Nachwachsenden Rohstoffen, wie es der Gesetzgeber – analog zu Deutschland – von uns Herstellern verlangt.“

Erste Erkenntnisse des Straubinger C.A.R.M.E.N. e.V. legen nahe, dass diese Kaskadennutzung auch in Deutschland auf eine breite Akzeptanz und Umsetzung bei den Bürgerinnen und Bürgern trifft. Dies wurde im vergangenen Jahr in einem Praxisversuch – als Teil der „Bioökonomiestrategie Bayern“ der Bayerischen Staatsregierung – getestet. „In Deutschland befinden sich noch fast 40% Bioabfälle im Restmüll. Die Politik will diese Menge deutlich reduzieren. Hierfür unterstützen wir die Verbraucher bei der getrennten Bioabfallsammlung mit einem sauberen und hygienischen Hilfsmittel“, stellt Karsten Buth, Firma Profectus Films aus Horn-Bad Meinberg/D und Vorstandsmitglied im Verbund fest.

Der Verbund beobachtet diesen Praxisversuch mit großem Interesse, unterstützt die Intention ausdrücklich und sieht darin ein großes Potenzial zu einer effektiveren, motivierenden und vereinfachten getrennten Bioabfallsammlung in Deutschland

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