Als Produktionsstandort vieler Industrien ist Bayern von Rohstoffimporten abhängig. Das Recycling kann wesentlich zur Rohstoffsicherung und durch den Einsatz der recycelten Rohstoffe in der Produktion, zur Einsparung immenser Mengen Energie und CO2 beitragen. Um die ehrgeizigen Ziele im Bereich Klimaschutz erreichen zu können, bedarf es jedoch geänderter Rahmenbedingungen, um das Recycling weiter voranzubringen. VBS-Präsident Stefan Böhme: „Seit vielen Jahren funktioniert das Schließen von Kreisläufen bei einzelnen Stoffströmen- wie zum Beispiel Altpapier oder Glas bereits in hervorragendem Maß. Damit die Kreislaufwirtschaft auch für andere Stoffströme, allen voran bei Kunststoffen, weiter ausgebaut werden kann, muss die Politik die Rezyklatmärkte effektiv stärken – am besten wie von der EU-Kommission und der neuen Ampel-Koalition geplant, über Mindesteinsatzquoten von Rezyklaten.“ Die EU hat bereits einen Mindestanteil von 25 % recyceltem Kunststoff in PET-Flaschen ab 2025 und von 30 % in allen Kunststoffflaschen ab 2030 beschlossen. Im Rahmen des Green Deal plant die EU weitere Mindesteinsatzquoten (u.a. für Verpackungen, Fahrzeuge, Baustoffe und Batterien).
Der VBS begrüßt das klare Bekenntnis der neuen Bundesregierung zum Ausbau der Kreislaufwirtschaft. Böhme: „Vieles von dem, was unser Bundesverband BDE und wir seit längerem fordern, findet sich im Koalitionsvertrag: Ich denke hier vor allem an die ausdrückliche Forderung von recyclingfreundlichem Verpackungsdesign als Grundvoraussetzung, um Kreisläufe zu schließen, Mindestquoten für den Rezyklateinsatz, ein Recycling-Label, die Entwicklung von Qualitätsstandards für Rezyklate und das Eintreten für ein EU-weites Deponieverbot für Siedlungsabfälle. Auch der geplante digitale Produktpass ist absolut sinnvoll, um Recycling zu fördern.“