Damit erfüllen die dualen Systeme für das Jahr 2020 alle gesetzlich vorgegebenen Recyclingquoten. Diese Zahlen hat die Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR) in ihrem Jahresbericht 2020 veröffentlicht. Die dualen Systeme verantworten die Sammlung, Sortierung und Verwertung gebrauchter Verkaufsverpackungen und sind verpflichtet, die entsprechenden Mengenströme gegenüber der ZSVR jährlich zu dokumentieren. Aus den Zahlen der ZSVR geht aber auch hervor, dass die Recyclinganstrengungen weiter gesteigert werden müssen.
Axel Subklew, Sprecher der Initiative „Mülltrennung wirkt“, zeigt sich zufrieden: „Mit der Erfüllung aller Recyclingquoten haben die dualen Systeme ein wichtiges Etappenziel erreicht und bewiesen, dass sie die gesetzlichen Vorgaben erfüllen können. Das Recyclingsystem für Verpackungen in Deutschland funktioniert. Jetzt gilt es, weitere Anstrengungen zu unternehmen, um die Verwertungsmengen für alle Fraktionen noch weiter zu erhöhen.“ Die aktuellen Regelungen gelten noch bis 2021, ab 2022 gibt das Verpackungsgesetz noch einmal höhere Recyclingquoten vor. „Unsere Ziele für 2022 sind ambitioniert, doch entscheidend für die nächste ‚Stufe‘ ist auch das Engagement von privaten Endverbraucher*innen. Sie gilt es zu überzeugen, zu informieren und zum Mitmachen zu motivieren. Dafür brauchen wir kreative Ideen – gerade auch für die junge Zielgruppe.“
Im März 2020 haben die dualen Systeme gemeinsam die Initiative „Mülltrennung wirkt“ ins Leben gerufen. Seither informieren sie mit ihrer bundesweiten Aufklärungskampagne Verbraucher*innen darüber, wie sie Verpackungen und Restmüll richtig trennen und damit einen aktiven Beitrag zum Ressourcen- und Klimaschutz leisten. Das Ziel: Sammelmengen und Qualität der Verpackungsabfälle für die Sortierung und Verwertung sollen verbessert werden.
Von den an den dualen Systemen beteiligten Kunststoffverpackungen wurden 60,6 Prozent werkstofflich verwertet – 2,1 Prozentpunkte mehr als der Gesetzgeber fordert. Bei Verpackungen aus Aluminium wurde eine Recyclingquote von 107 Prozent erreicht, bei denen aus Eisenmetallen 93 Prozent. Von den Verpackungen aus Glas wurden 82,4 Prozent, von denen aus Papier, Pappe oder Karton 90,6 Prozent recycelt. Auch bei Getränkekartonverpackungen und sonstigen Verbundverpackungen wurde mit 76 respektive 62,6 Prozent die jeweils gesetzlich vorgegeben Recyclingquote übererfüllt. Die Quote kann 100 Prozent übersteigen, wenn die dualen Systeme mehr Verpackungen einer Verwertung zugeführt haben, als bei ihnen angemeldet („lizenziert“) waren.
Die Recyclingquote könnte definiriv drastisch erhöht werden, wenn die Gelbe Tonne4 oder der Gelbe Sack bindend vorgeschrieben würde und nicht wie in vielen Gemeinden die Verpackungen zum Wertstoffhof gebracht werden müssten. Diese Verpackungen landen daher meist im Restmüll!