Das Unternehmen gehört zur FCC-Gruppe, die seit mehr als 110 Jahren Umweltdienstleistungen anbietet und aktuell 66 Millionen Menschen in rund 5.000 Städten und Kommunen auf der ganzen Welt bedient. Über ein Netz von mehr als 200 Standorten für umweltgerechte Verwertung und Recycling werden jährlich 23,5 Millionen Tonnen Abfall als Rohstoffquelle genutzt.
Das CITR ist eine große Anlage, die extreme Schwankungen im Abfallaufkommen bewältigt. Sie bedient 52 Städte und Kommunen im Einzugsgebiet von Marina Alta, Marina Baja und El Campello.
Bei der Vergabe des Modernisierungsauftrags entschied sich FCC Medio Ambiente aufgrund der langjährigen Geschäftsbeziehung beider Unternehmen für Stadler. „Die Größe der Anlage, der straffe Zeitplan für die Durchführung der Arbeit und die Notwendigkeit, die Arbeiten während des laufenden Betriebs durchzuführen, waren die ausschlaggebenden Faktoren, warum die Wahl auf Stadler fiel“, sagt Javier Cerezo, Technischer Leiter bei FCC Medio Ambiente.
Policarpo Caballero, Projektleiter bei Stadler, erklärt: „Es war gleich in mehrerer Hinsicht eine Herausforderung: Das Projekt wurde in fünf verschiedenen Phasen durchgeführt und wir mussten uns an die vorhandene Infrastruktur anpassen. Bei einem Neubauprojekt ist es einfacher alles zusammenzufügen, da man bei null anfängt. In diesem Fall war Präzision enorm wichtig, da wir unsere Maschinen installieren mussten, ohne die vorhandenen zu beschädigen.“
Javier Cerezo ergänzt: „Der Abfallaufbereitungssektor in Spanien entwickelt sich seit vielen Jahren weiter und wird dies auch in Zukunft tun, um der Herausforderung der Ziele Europas gerecht zu werden. Mit neuen Technologien wie denen von Stadler ist es möglich, aus den verarbeiteten Abfällen mehr und hochwertigere Materialien zu gewinnen sowie Kompost oder alternative Brennstoffe zu erzeugen.
Durch die Modernisierung hat das CITR seine Leistungsfähigkeit auf das Niveau neu gebauter Anlagen angehoben und kann für die nächsten fünfzehn Jahre die Versorgung der Städte und Kommunen gewährleisten. Innerhalb von drei Monaten ersetzte Stadler veraltete Technologie mit modernsten Maschinen führender Marken auf dem Gebiet der Abfallaufbereitung.
„Das CITR von Las Marinas in El Campello war seit 2009 in Betrieb, Sanierung und Modernisierung waren einfach fällig. Letztendlich ergab sich das Projekt aus der Notwendigkeit, die Anlage an die neuen Vorschriften anzupassen, die eine verstärkte Rückgewinnung von Materialien, die Behandlung getrennt gesammelten Bioabfalls und ein sorgfältigeres Vorgehen im Hinblick auf Geruchsemissionen verlangen. Darüber hinaus spielen Anlagen wie das CITR eine zentrale Rolle in der Kreislaufwirtschaft“, führt Cerezo weiter aus.
Die Anlage lief normal weiter, sodass während der Umsetzung des Projektes auch weiterhin Abfälle verarbeitet werden konnten. „Wir mussten die Anlage an nur zwei Tagen abschalten. Wir sind sehr zufrieden. Die Zusammenarbeit mit FCC Medio Ambiente hat ausgezeichnet funktioniert und es gab keine Unterbrechungen im Betrieb, da wir mit vorhandenen Förderern sozusagen einen Bypass zwischen Trommel und Sortierkabine herstellen konnten“, erklärt Policarpo Caballero.
Ana López, die für die Entwicklung des Konzepts für die Stadler-Anlage verantwortlich war, meint dazu: „Es war wichtig, dass das Zentrum weiterarbeiten konnte. Da es in einem der touristischsten Gebiete der spanischen Halbinsel liegt, arbeitet es praktisch ununterbrochen, 7 Tage die Woche, 24 Stunden am Tag. Die Herausforderung war umso größer, als es sich um eine Hochleistungsanlage handelt, die hohe Anforderungen an Konstruktion, Technologie und Ausführungsqualität stellt. Aber dank des professionellen Montageteams und der werkseitig für eine schnelle Montage vor Ort vorbereiteten Konstruktion haben wir es geschafft. All diese Faktoren sowie die gute Abstimmung und Zusammenarbeit mit dem Kunden haben zu einem erfolgreichen Ergebnis geführt.“
Cerezo bestätigt: „Diese Sanierung musste bei laufendem Betrieb erfolgen und dabei das saisonal schwankende Abfallaufkommen der mehr als 50 bedienten Städte und Kommunen berücksichtigen. Sie liegen in den Gebieten von Marina Alta und Marina Baja und umfassen einen großen Teil der Küste von Alicante, darunter so bekannte Städte wie Benidorm, Denia, Calpe und Jávea.“
Die fünf Phasen betrafen die Installation neuer Maschinen in fünf verschiedenen Bereichen der Anlage: Kompostierung, Raffinierung, biologische Methanisierung, Hausmüll und getrennt gesammelter Biomüll. Um optimale Ergebnisse bei der optischen Sortierung zu erzielen, lieferte und installierte Stadler zwei Siebtrommeln für die Vorsortierung von verschlossenen Beuteln und Flaschen in unterschiedlichen Größen, drei Ballistikseparatoren – zwei davon für die beiden Fraktionen, die die Trommel verlassen und einen Dritten für die Fraktion aus Sperrmüll nach Durchlaufen eines Schredders.
„In der Anlage für die biologische Methanisierung wurden unsere neuen Förderer zwischen vielen vorhandenen Förderern und Maschinen platziert. In der Hausmüllanlage haben wir Trommeln, Sortierkabinen und Förderer wiederverwendet, und wir haben beim Kunden bereits vorhandene Förderer angepasst, indem wir sie entsprechend der Anforderungen der neuen Anlagenkonstruktion verlängert oder gekürzt haben“, erklärt Caballero.
Darüber hinaus installierte Stadler eine neue Linie zur Vorbehandlung von Biomüll, damit dieser Materialstrom in Übereinstimmung mit den aktuellen Entsorgungsvorschriften getrennt verarbeitet werden kann sowie eine neue Kompostierungslinie und eine Linie für die Glassortierung.
Ein besonders innovatives Element der modernisierten Anlage ist eine Linie zur Herstellung von festen Ersatzbrennstoffen, die in der Zementindustrie genutzt werden. Cerezo erklärt: „Diese Linie umfasst neben anderen Prozessen eine Trocknungsphase bei niedrigen Temperaturen, damit der erforderliche Feuchtigkeitsgehalt erhalten bleibt. Die Anlage wurde so ausgerüstet, dass sie auf die individuellen Anforderungen der Kunden zugeschnittene Ersatzbrennstoffe produzieren kann. Sie kann beispielsweise Parameter wie Zusammensetzung, Granulometrie und Feuchtigkeitsgehalt steuern.“
Mit diesem von Stadler geplanten Großprojekt konnten die wichtigsten Ziele erreicht werden: die Steigerung der Kapazität und Verwertungsquoten, die Installation einer separaten Linie für Biomüll, die Installation einer neuen Line für die Herstellung von festen Ersatzbrennstoffen, die Verbesserung des Kompostierungsprozesses und die Reduzierung von Reststoffen (auf Deponien verbrachte Abfälle).
„Kurz gesagt, bestand das Ziel darin, mehr Material besser zu recyceln und die Belastung der Umwelt zu verringern“, ergänzt Ana López. „Vor der Modernisierung hatte FCC eine automatisierte Anlage mit optischen Separatoren, aber es handelte sich um alte Modelle, die nicht richtig arbeiteten. Die Technologie der Anlage war veraltet und hatte das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht. Um die gewünschten Ziele bei der Aufbereitung und Verwertung von Nebenprodukten zu erreichen, mussten wir neue Maschinen mit der neuesten Technologie einführen“, erklärt sie.