Ara: Einwegpfand in Gesamtkonzept einbetten

Die ARA begrüßt, dass das Einwegpfand heute den Ministerrat passiert hat.
Foto: Hans Braxmeier; pixabay.com

„Wir bringen gerne unsere 30-jährige Erfahrung in der Abfall- und Kreislaufwirtschaft für eine ganzheitliche Lösung für alle Kunststoffverpackungen ein. Denn das Einwegpfand ist nur ein Teilaspekt zur Erreichung der EU-Ziele und für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft“, erklärt ARA-Vorstand Christoph Scharff.

In Österreich kommen pro Jahr rund 300.000 Tonnen Kunststoffverpackungen auf den Markt. Davon werden aktuell 75.000 Tonnen recycelt, in vier Jahren müssen laut EU-Zielen 150.000 Tonnen erreicht werden. Legt man den Fokus nur auf die Plastik-Getränkeflaschen, werden nur 8.000 bis 10.000 Tonnen zusätzlich recycelt. Das reicht allerdings bei Weitem nicht aus. Daher ist es laut ARA zwingend notwendig, alle Kunststoffverpackungen mitzudenken, nicht nur Getränkeverpackungen.

„Österreich hat die Chance, seine Vorreiterrolle in der Kreislaufwirtschaft erneut unter Beweis zu stellen. Die Möglichkeiten zur Rückgabe von Getränkeverpackungen sollen deshalb nicht im Handel enden. Ein zukunftsfähiges System muss weiterdenken und den Wandel unseres Lebensstils berücksichtigen, der durch Convenience und Digitalisierung geprägt ist“, so ARA-Vorstand Harald Hauke. In Zusammenarbeit mit Saubermacher hat die ARA das digitale Anreizsystem digi-Cycle entwickelt: Nach Download der App können an der Verpackung sowie am Sammelbehälter angebrachte Barcodes gescannt werden. So werden bei fachgerechter Entsorgung Prämien kassiert. Ein Rückgabeautomat im Handel ist dafür nicht notwendig. Das kommt besonders kleinen Händlern zugute, für die es nahezu unmöglich ist ein Rücknahmesystem anzubieten.

Bereits mehr als 60 % der österreichischen Haushalte haben heute die getrennte Kunststoffsammlung mit dem Gelben Sack oder der Gelben Tonne im Haus. Darüber hinaus gibt es rund 260.000 öffentlich zugängliche Gelbe Tonnen. In Summe stehen den Konsumentinnen und Konsumenten in Österreich rund um die Uhr zwei Millionen Abgabemöglichkeiten für die Sammlung von Kunststoffverpackungen zur Verfügung. Das bietet ein Maximum an Bequemlichkeit und Komfort.

Außerdem spielt die Kunststoff-Erfassung im Gewerbemüll eine wesentliche Rolle, um die Recycling-Quoten zu erreichen. Momentan finden sich im Gewerbeabfall 50.000 Tonnen Kunststoffverpackungen in hochwertiger Qualität, allerdings in einer Gesamtmenge von 1 Millionen Tonnen. Eine gesetzlich definierte Trennpflicht und ein Verwertungsgebot für gewerbliche Verpackungen stellen demnach entscheidende Punkte dar, um die entsprechende Sammelmenge zu steigern.

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