Das familiengeführte Recyclingunternehmen Reiling GmbH war einer der ersten Anbieter des Glasrecyclings in Deutschland und leistet auch heute noch in vielen Bereichen Pionierarbeit. Mit zwölf deutschen und vier internationalen Standorten zählt Reiling zu einer der vielseitigsten Recycling-Unternehmensgruppen in Europa.
Um dieser Vorreiterrolle weiterhin gerecht zu werden, investierte Reiling am Standort Ruhrglas Recycling GmbH & Co. KG im Werk Lünen in eine neu, moderne KSP-Glasaufbereitungsanlage (KSP = Keramik, Steine, Porzellan). Diese Aufbereitungsanlage wurde von Redwave gemeinsam mit Reiling geplant, mit modernsten REDWAVE Sortiertechnologien ausgestattet und kürzlich erfolgreich in Betrieb genommen.
Bereits vor rund 15 Jahren hat die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Reiling und Redwave begonnen. Damals noch in Kooperation mit einem amerikanischen Unternehmen, der mit Röntgenfluoreszenz arbeitende Handanalysatoren zur Material-Eingangskontrolle an Reiling lieferte. Durch diese händische Analyse konnte vermieden werden, dass Glaskeramik in den Auf-bereitungs- sowie Glasproduktionsprozess gelangte. Da Glaskeramik nicht schmelzfähig ist, verursacht dieses Material extreme Schäden im Glasproduktionsprozess sowie in der Sortieranlage selbst.
Glaskeramik konnte zur damaligen Zeit von vollautomatischen, optischen Sortiermaschinen nicht erkannt werden. Diesen Part übernahm REDWAVE in enger Zusammenarbeit mit Reiling und dem amerikanischen Unternehmen, um eine industrietaugliche Sortiermaschine zur Erkennung des Problemmaterials „Glaskeramik“ zu entwickeln.
Die Idee zur heute führenden Röntgenfluoreszenz basierten Sortiermaschine „Redwave XRF“ wurde aus dieser Kooperation geboren. Im Jahr 2009 war es erstmals möglich Störstoffe wie Glaskeramik und bleihaltiges Glas mit dieser Sortiermaschinentechnologie vollautomatisch zu erkennen und zuverlässig aus dem Altglas auszuscheiden.
Natürlich befindet sich auch in der neuen, modernen KSP-Glasaufbereitungsanlage von Reiling – 12 Jahre nach der intensiven Zusammenarbeit der beiden Unternehmen – die bewährte „REDWAVE XRF“ Sortiermaschine wieder; modernisiert und weiterentwickelt!
Die kürzlich in Betrieb genommene Glasaufbereitungsanlage wurde als komplett eigenständiges System geplant. Der Glasstrom gelangt vom Aufgabebunker in den Trommeltrockner, wo das Material getrocknet und durch Erwärmung im Zusammenspiel mit Bewegung von Etiketten befreit wird. Danach wird das Material mit Zig-Zag-Sichtern bzw. Trenntischen von leichter Organik befreit. Im Anschluss wird Glaskeramik und Bleiglas durch „Redwave XRF“ abgeschieden. Die weitere optische
Sortierung erfolgt mittels sensorgestützter Kamera-Sortiermaschinen „Redwave CX“ für Feinmate-rial. Die Gesamtanlage wurde für eine Aufgabeleistung von 12 Tonnen pro Stunde KSP-Glas (Keramik-, Steine-, Porzellan-Abfall nach der Bunt-/Weißglassortierung) ausgelegt und produziert seit Juli 2021 hochwertiges Weiß-, Grün- und Braunglas, welches weitestgehend frei von Störstoffen wie Keramik, Stein, Porzellan, Metall/Nicht-Metall, Plastik und Papier ist. In höchster Reinheit steht dieses Recyclingprodukt nun dem Verkauf an Glashütten zur Verfügung.
„Wir haben uns aus mehreren Gründen für REDWAVE entschieden.“, so Stefan Rothues, technischer Leiter bei Ruhrglas Recycling GmbH & Co. KG. „Der Platzbedarf wurde durch den Einsatz der 3-Wege Maschine sehr gut gelöst und auch die Erkennung der dunklen Scherben mittels Redwave CX trug positiv zur Entscheidung bei. Glasverlust wird vermieden und die Produktivitätsraten der Anlage erhöhen sich.“, so Rothues weiter.