Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) und der Verband der Kunststoffer- zeuger PlasticsEurope Deutschland (PED) befürworten die globalen Anstrengungen.
Zu der Konferenz wurde auch auf Initiative der deutschen Umweltministerin geladen, um im Vorfeld der UN-Umweltversammlung im Frühjahr 2022 ein globales Abkommen voranzutreiben. Ingemar Bühler, Hauptgeschäftsführer von PED, sieht darin große Chancen: „Plastikabfälle haben in der Umwelt nichts zu suchen. Sie müssen gesammelt und wiederverwertet werden. Ein globales Abkommen gegen Meeresmüll kann dazu einen wertvollen Beitrag leisten. So schützen wir nicht nur die Meere, sondern auch das Klima“. Beim Ziel der Bekämpfung von Meeresmüll gibt Bühler aber zu bedenken: „Das Abkommen sollte sich nicht auf Kunststoffe konzentrieren, sondern generell auf Konsumwaren, die achtlos in der Umwelt entsorgt werden.“
Im März 2011 haben Kunststoffverbände mit einer globalen Deklaration Lösungen gegen Mee- resmüll ins Rollen gebracht. Aktuell sind weltweit rund 395 Projekte am Laufen oder abge- schlossen, darunter für besseres Abfallmanagement, Strandsäuberungen sowie die Aufklärung der Menschen vor Ort. Eine wichtige Rolle beim Abfallmanagement spielen innovative Lösun- gen für das Recycling und die Kreislaufführung von Kunststoffen. Deshalb weist Bühler darauf hin: „Die Förderung innovativer Technologien für die Kreislaufwirtschaft sollte in einem globalen Abkommen ein zentrales Anliegen sein. Am Ende muss es darum gehen, Abfälle zur Herstel- lung neuer Produkte zu nutzen und damit Ressourcen zu schonen“.
Auch die deutsche Chemieindustrie sieht in der Kreislaufführung von Kunststoffen eine große Chance: „Kunststoffe sind viel zu schade, um als Abfall in der Umwelt zu landen. Werden sie recycelt, reduziert das den Einsatz fossiler Rohstoffe und schützt das Klima. Hier müssen wir in Teilen neu denken: Deshalb treiben wir ergänzende Technologien wie das chemische Recyc- ling massiv voran“, fügt Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des VCI, hinzu.