Das Angebot der neu gegründeten „Interseroh+ GmbH“ soll sich an alle Unternehmen richten, die nicht nur ihre gesetzliche Pflicht zur Verpackungslizenzierung erfüllen wollen, sondern selbst Verantwortung für das Schließen von Recycling- und Rohstoffkreisläufen übernehmen wollen. Sie könnten auf Wunsch sogar als stille Beteiligte bei der Neugründung einsteigen.
„Die Verbraucher verlangen nach Produkten und Verpackungen, die nicht nur recyclingfähig sind, sondern zu einem immer größeren Anteil aus Rezyklaten hergestellt sind“, sagt Markus Müller-Drexel, Geschäftsführer von Interseroh+. „Für die Hersteller und Inverkehrbringer bedeutet dies, dass sie sich den Zugriff auf den Materialkreislauf sichern müssen, um künftig genügend Recyclingrohstoffe für ihre Produktion zu haben.“ Spätestens wenn die EU-Kommission eine Mindestrezyklatquote für Verpackungen und Produkte in Europa einführt, wird großer Mangel herrschen. „Ein Vertrag mit Interseroh+ erfüllt nicht nur die Lizenzpflichten, sondern ist vielmehr die Eintrittskarte für den gesamten Rohstoff-Kreislauf.“
Wer beim neuen Dualen System Interseroh+ unterschreibt, könne neben dem Zugriff auf Recyclingrohstoffe auch weitere Dienstleistungen in Anspruch nehmen – vom Forschungslabor im slowenischen Maribor bis zum Prüfverfahren „Made for Recycling“, das die Recyclingfähigkeit von Verpackungen bewertet und bei der Verpackungsgestaltung berät. Zudem biete Interseroh+ über das Lizenzgeschäft hinaus den kompletten Wertstoffkreislauf aus einer Hand an, mit den „hauseigenen“ Partnern aus der Alba Group. Mit Alba Recycling, und der eigenen Kunststoffaufbereitung sowie nationalen und internationalen Partnern in spezialisierten Recylingverfahren stehe Interseroh+ eine umfassende Produktion von Recyclingkunststoffen zur Verfügung.
Inverkehrbringer könnten bei diesem Konzept auch in der Rechtsform der stillen Beteiligung einsteigen. „Nach außen muss dies gar nicht still geschehen. Unsere Partner können damit werben und bei ihren Kunden deutlich machen, dass sie mit ihrem Engagement weit über die normale gesetzliche Pflichterfüllung hinausgehen“, so Müller-Drexel. „Sie beauftragen nicht mehr einen Dienstleister, sondern engagieren sich selbst und übernehmen Verantwortung.“ Um den Weg für die Beteiligung frei zu machen, gliedert Interseroh alle Kompetenzen rund um den Recyclingkreislauf aus der bisherigen Gesellschaft ISD aus und bündelt sie in der neuen Gesellschaft „Interseroh+“. Die Ausgründung haberechtliche Folgen: Da die Systemfeststellung auf die Firma ISD lautet, hat „Interseroh+“ die Zulassung in allen Bundesländern bereits neu beantragt. Müller-Drexel: „Wir hoffen, dass die Bundesländer diese Anträge sehr zügig genehmigen können, da wir nach Erhalt aller Zulassungen auch unsere bisherige Genehmigung zurückgeben“.
Alle Altverträge sollen genauso wie alle Expert*innen für diesen Geschäftsbereich auf das neue Unternehmen übergehen. Müller Drexel weiter: „Wir wollen uns mit unseren Kunden und Partnern auf die wichtigen Zukunftsfragen konzentrieren: die Weiterentwicklung und Schließung des Kreislaufs sowie die auch langfristig sichere Versorgung mit Rezyklaten: Transparenz im gesamten System ist da die absolute Maxime in der neuen ‚Recycling-Allianz‘.“