Jährlich fallen in Bayern etwa 50 Millionen Tonnen Bau- und Abbruchabfälle inklusive Bodenaushub an. Bauschutt stellt von allen Abfällen den größten Stoffstrom dar. Aktuell werden davon zwei Drittel deponiert oder in Gruben und Brüchen verfüllt, nur ein Drittel geht in das Recycling.
Aus Sicht des Verbands der Bayerischen Entsorgungsunternehmen (VBS) ließe sich die Recyclingquote durchaus steigern: Die EU hat einen Mindestanteil von 25 Prozent recyceltem Kunststoff in PET-Flaschen ab 2025 und von 30 Prozent in allen Kunststoffflaschen ab 2030 beschlossen und plant Mindesteinsatzquoten von Rezyklaten für weitere Bereiche – dieser Weg würde sich aus Sicht des VBS auch für RC-Baustoffe anbieten. Interessant sei auch ein Beispiel aus der Schweiz. In Zürich gelte: Bauaufträge werden von der Stadtverwaltung Zürich nur dann vergeben, wenn ein gewisser Anteil Recyclingbeton verwendet wird. Ferner sind Bauherren verpflichtet, Recyclingbeton einzusetzen, wenn er im Umkreis von 25 Kilometern verfügbar ist.
„Baustoffrecycling ist gelebter Umwelt- und Klimaschutz: es schont natürliche Ressourcen, reduziert den Flächenverbrauch, spart lange Transportwege und schont knappen Deponieraum“, so VBS-Präsident Otto Heinz. Aus Sicht des VBS wäre eine nachhaltige öffentliche Beschaffung der Schlüssel für eine Rohstoffwende. Die öffentliche Nachfrage sei im Bereich RC-Baustoffe noch ausbaufähig, denn viele kommunale Gebietskörperschaften und staatliche Stellen zögerten beim Einsatz der Recyclingbaustoffe.
Der Antrag „Verwendung von recycelten Baustoffen in Bayern“ der Fraktionen ist auf der Website des Bayerischen Landtags zum Download verfügbar.