Metalle: Gute Nachfrage und feste Preise

Die Nachfrage nach NE-Metallen und Stahl ist in den letzten Wochen so hoch wie seit Monaten nicht mehr.
Foto: PublicDomainPictures; pixabay.com

Trotz Pandemie scheinen viele der für die Metallwirtschaft wichtige Industriebereiche wieder gut zu laufen. Dies gilt beispielsweise für den Automotive-Sektor, hier wird von einer stabilen bis guten Auftragsentwicklung berichtet. Streitig ist, ob dieser Wirtschaftszweig gerade nur einen 2020 pandemiebedingten Produktionsausfall nachholt oder ob die Nachfrage von Dauer sein wird. Trotzdem hat der aktuelle Bedarf derzeit Auswirkungen auf die Aluminiumindustrie. So wird gemeldet, dass das Aluminiumwerk Alvance in Duffel derzeit mit voller Kapazität laufe, denn die Verwendung von Aluminium in Autos nehme weiter deutlich zu. Das Unternehmen sieht einen steigenden Aluminiumbedarf pro Auto, denn Elektroautos benötigten ein möglichst leichtes Batteriegehäuse, der Werkstoff Aluminium sei hierfür ideal. Da die Produktion von Elektroautos kontinuierlich zunehme, sei ein steigender Aluminiumbedarf die logische Folge, meint auch ein Analyst mit Blick auf den Mobilitätssektor.

Ein weiterer wichtiger Absatzmarkt für NE-Metalle ist die Elektroindustrie, auch von dort kommen positive Signale: Die Auftragseingänge in der deutschen Elektroindustrie haben sich auch im Dezember 2020 mit zweistelliger Rate erholt, sie stiegen insgesamt um 13,0 Prozent gegenüber Vorjahr. „Es war das nunmehr vierte Plus in Folge“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. „Dabei fiel der Zuwachs bei den Inlandsbestellungen mit 23,7 Prozent gut viermal höher aus als der Anstieg der Auslandsaufträge mit 5,5 Prozent.“ Die Kapazitätsauslastung in der Branche hat sich zu Beginn des ersten Quartals 2021 weiter erholt und liegt jetzt bei 82,0 Prozent der betriebsüblichen Vollauslastung und damit wieder auf dem Niveau von vor einem Jahr. „Das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie hat sich im Januar weiter aufgehellt und ist den nunmehr neunten Monat hintereinander gestiegen“, so Gontermann. „Sowohl die Bewertung der aktuellen Lage als auch die allgemeinen Geschäftserwartungen fielen deutlich besser aus als im Vormonat. Auch die Exporterwartungen kamen weiter voran. Gleichwohl sind Rücksetzer angesichts des weiterhin hohen Grades an konjunktureller Unsicherheit nicht ausgeschlossen.“

Auch die Bauindustrie, traditionell großer Abnehmer von NE-Metallen und Stahl, vermeldet eine gute Auftragslage. Die Bauunternehmen hätten die gute Witterung im November 2020 genutzt, um ihre Auftragsbestände abzuarbeiten, heißt es. Der Umsatz habe deutlich über dem schon hohen Vorjahresniveau gelegen. Demnach sei der baugewerbliche Umsatz im Bauhauptgewerbe im November um nominal 7,1 % gestiegen (real: +5,1 %). Für den gesamten Zeitraum von Januar bis November ergebe sich damit ein Umsatzplus von 5,1 % (real: +2,5 %), berichtet der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie.

Die positive Grundstimmung in der verarbeitenden Wirtschaft ist sicher nur ein Grund für die derzeit starken Metallpreise, aber kein unerheblicher. Aluminium notierte an der Londoner Metallbörse (LME –Basis Dreimonate) zuletzt mit 2.073 US-Dollar, Zink mit 2.722 US-Dollar und Nickel mit 18.534 US-Dollar. Die Kupfernotierungen lagen bei stolzen 8.274 US-Dollar und waren damit damit so hoch wie zuletzt im Februar 2013, also vor acht Jahren. Auch die Nebenmetalle, die zwar nicht so sehr im Focus stehen wie die börsennotierten Industriemetalle, aber inzwischen für moderne Technologien unverzichtbar sind, konnten deutlich zulegen. Händler berichten, dass es hier zum Teil in den letzten Monaten Preissteigerungen von „einigen hundert Prozent“ gegeben habe.

1 KOMMENTAR

  1. Die im Metallschrott enthaltenen Materialien sind alles andere als wertlos. Im Gegenteil: Sie enthalten zahlreiche Rohstoffe, die wiederaufbereitet einen nennenswerten Teil neu abzubauender Materialien einsparen und deren Verwendung darüber hinaus den CO2-Verbrauch reduziert. Dadurch hilft das Schrott-Recycling den Unternehmen, ihre Ressourcen zu schonen

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