Deponiegas entsteht durch anaerobe biologische Prozesse in der Deponie. Es ist ein Gemisch, das etwa zur Hälfte jeweils aus Methan und Kohlendioxid und einer Vielzahl von Spurenstoffen besteht. Austretendes Deponiegas kann Mensch, Fauna und Flora sowie Bauwerke und technische Einrichtungen im Umfeld einer Deponie gefährden. Darum ist Deponiegas möglichst weitgehend zu erfassen, damit es verwertet bzw. behandelt werden kann. Alternativ lässt sich durch gezielte Belüftungstechnik die Entstehung von klimaschädlichem Methan in der Deponie verhindern.
VDI 3899 Blatt 2 beschreibt dazu den Stand der Technik bei der Erfassung von Deponiegas sowie der Belüftung von Deponien. Dies schließt neben Deponien mit aktiver Gasproduktion auch besonders Deponien in der Schwachgasphase und die dann erforderlichen Anpassungen ein, um eine vollständige Absaugung auch in dieser Phase sicherzustellen. Verfahren zur aeroben In-situ-Stabilisierung von Deponien und der Befeuchtung durch Infiltration sind ebenfalls thematisiert. Darüber hinaus zeigt die Richtlinie Methoden zur regelmäßigen Überprüfung und Qualitätssicherung, die es Betreibern und Überwachungsbehörden erlauben, die Qualität der Gaserfassung am jeweiligen Standort zu beschreiben.
Herausgeber der Richtlinie VDI 3899 Blatt 2 „Emissionsminderung – Deponiegas – Systeme zur Deponiegaserfassung und Belüftung“ ist die VDI/DIN-Kommission Reinhaltung der Luft (KRdL) – Normenausschuss. Die Richtlinie ist im Dezember 2020 als Weißdruck erschienen und ersetzt den Entwurf vom Juli 2019. Sie kann zum Preis ab EUR 129,34 beim Beuth Verlag bestellt werden. VDI-Mitglieder erhalten 10 Prozent Preisvorteil auf alle VDI-Richtlinien. Onlinebestellungen sind unter www.beuth.de oder www.vdi.de/3899 möglich.