Das Gemeinschaftsunternehmen, an dem die Projektpartner zu jeweils 50 Prozent beteiligt sind, wird seinen Sitz am Kraftwerksstandort Jänschwalde haben und über zunächst vier Mitarbeiter verfügen. Bei Betrieb der Anlage sollen ab dem Jahr 2024 rund 50 Mitarbeiter für die EVA Jänschwalde GmbH & Co. KG tätig sein.
Matthias Harms, CEO von Veolia Deutschland stellt besonders den Stellenwert der Kreislaufwirtschaft heraus: “Für Veolia steht die Verwertung von Stoffen im Sinne einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft ganz oben auf unserer Agenda. Gleichwohl bleiben am Ende eines aufwändigen Sortier- und Recyclingprozesses derzeit nicht stofflich verwertbare, nicht recyclingfähige Anteile übrig. Diese Reste werden in Form aufbereiteter Ersatzbrennstoffe ökonomisch und ökologisch sinnvoll verwertet. Mit der EVA haben wir die Möglichkeit, eigene verlässliche Verwertungskapazitäten in unserer Kernregion in Ostdeutschland zu schaffen. Gleichzeitig können wir so zur Versorgung mit den notwendigen Medien Strom und Wärme bei bestmöglichem Umweltschutz beitragen und nutzen die Chance, die wirtschaftliche Attraktivität der Region und deren Leistungsfähigkeit zu fördern.”
Hubertus Altmann, Vorstand im Ressort Kraftwerke der LEAG, weiß mit Veolia Deutschland einen erfahrenen Partner an der Seite der LEAG: „Unsere beiden Unternehmen verbindet eine lange partnerschaftliche Zusammenarbeit. Veolia beliefert unsere Kraftwerke Jänschwalde und Schwarze Pumpe seit vielen Jahren mit hochwertig aufbereiteten Sekundärbrennstoffen für die Mitverbrennung. Vor dem Hintergrund des Kohleausstiegs in Deutschland und dem Bedarf, neue Verwertungskapazitäten für nicht sortier- bzw. recycelbare Abfälle zu erschließen, verbinden wir mit der EVA Jänschwalde eine nachhaltige und umweltgerechte Investition in die Zukunft, für die wir gemeinsam unternehmerische Verantwortung übernehmen möchten.”
Die EVA Jänschwalde wird nach neuesten Effizienz- und Umweltstandards geplant. Das gesetzlich vorgeschriebene Genehmigungsverfahren wird derzeit von der zuständigen Behörde, dem Landesamt für Umwelt Brandenburg, durchgeführt.
Den Genehmigungsantrag einschließlich der Umweltverträglichkeitsuntersuchung hat die LEAG im Februar dieses Jahres eingereicht. Die öffentliche Auslegung und Beteiligung fand im Zeitraum vom Juli bis September statt. Im Rahmen einer Online-Konsultation im Dezember, die pandemiebedingt den Erörterungstermin ersetzt, können Einwender Einsicht in die Beantwortung ihrer Einwendungendurch die LEAG und die Stellungnahmen der Fachbehörden nehmen und ihrerseits Rückmeldungen dazu abgeben. Nach Erteilung der Genehmigung ist 2021 der Beginn der bauvorbereitenden Maßnahmen östlich des bestehenden Kraftwerksblocks F geplant. Die Inbetriebnahme ist nach drei Jahren Bauzeit Ende 2024 vorgesehen.
Die LEAG erweitert mit der EVA Jänschwalde ihre Aktivitäten im Bereich der thermischen Abfallverwertung über die Mitverbrennung in Braunkohlekraftwerken hinaus. Sie wird die Aufgaben des Betriebs und der Instandhaltung sowie der Energievermarktung übernehmen. So soll beispielsweise Fernwärme aus der EVA künftig in die LEAG-seitigeFernwärmeversorgungen der Städte Cottbus und Peitz integriert werden. Gemeinsam bieten Veolia und LEAG mit dem Projekt eine auch in Zukunft sichere und effiziente Entsorgungslösung für die Region.