Insgesamt 15 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen an seinem Standort, der Verwaltung, Anlagen zu Asphaltproduktion und Verwertung sowie eigene Laborkapazitäten vereint. Die 2004 installierte Asphaltanlage produziert bis zu 320 t pro Stunde.
In der Aufbereitung von Recyclingasphalt arbeitet eine vollelektrisch angetriebene Dreideck-Siebanlage Keestrack C6e in Kombination mit elektrischen Walzenbrechern in der Primär- und Sekundärstufe. 2019 fiel die Entscheidung zum Ersatz der bestehenden Siebanlage durch die Keestrack C6e als zugleich umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Lösung im Asphaltrecycling: Dabei stand der vollelektrische Antrieb im Vordergrund – mit entscheidend war jedoch die große Mobilität der kompakten Anlage, die auch an wechselnden Standorten eingesetzt wird.
Laut Patrick Noiset, Geschäftsführer von Famenne Enrobés, können bis zu 50% der Tragschicht aus qualitativ hochwertigem recyceltem Asphalt bestehen. Die Deckschicht belgischer Straßen besteht immer aus 100% neuem Asphalt, da die Vorschriften von Qualiroute in der Wallonie den Einsatz von Recyclingmaterialien in der Verschleißschicht nicht zulassen.
Die Asphaltrecyclinganlage wird über einen Netzanschluss zu 100 % elektrisch angetrieben und produziert hochwertigen Recyclingasphalt (0-11 mm) im geschlossenen Kreislauf. Die beiden semi-stationären Asphaltbrecher und die Keestrack C6e führen alle notwendigen Schritte aus: Vorbrechen – Kontrolle der Korngröße – Rückführung in den Nachbrecher – endgültige Absiebung.
Der primäre Walzenbrecher wird durch den Radlader beschickt und erzeugt eine Grobfraktion, die in den Aufgeber des Keestrack C6e gelangt. Die Fraktion 11/40 mm wird in den sekundären Walzenbrecher zurückgeführt, wodurch im geschlossenen Kreislauf ein sehr spezifisches Granulat 0/11 mm entsteht. Die Walzenbrecher sorgen für ein perfektes Endprodukt, da sie den Asphalt exakt einstellbar und ohne Feinkorn-Überschuss zerkleinern und dabei die Eigenschaften der Mineralstoffkörnung beibehalten. Die Gesamtleistung der Recyclinganlage beträgt bis zu 100 t/h.
Im eigenen Labor kontrolliert Famenne Enrobés den gesamten Produktionsprozess. Korngröße und Bitumengehalt werden im Recyclingverfahren konstant überwacht. So kann ein homogenes Endprodukt in höchster Qualität garantiert werden.
„Der Betrieb der Keestrack C6e über das Stromnetz war eine unerlässliche Bedingung für Famenne Enrobés,“ erklärt Patrick Noiset, „Wir streben die neutrale CO2-Bilanz unserer Produktion an.“. Auch die Möglichkeit, die Siebanlage über den Onboard-Dieselmotor oder einen Beistellgenerator zu betreiben sowie der einfache Transport der kompakten Gesamtanlage ohne aufwändige Montage bringen echten Mehrwert, da die Einheit drei- bis viermal pro Jahr an anderen Standorte arbeitet. Darüber hinaus benötigt die Keestrack C6e im vollelektrischen Netzbetrieb ohne Einsatz des Onboard-Diesels weniger Wartung. Durch die weitgehende Verwendung von elektrischen Einzelantrieben und Zusatzaggregaten reduzieren sich zudem die Wartungskosten für die Anlagenhydraulik und das Umweltrisiko durch Öl- Leckagen sinkt erheblich.
Alle Umweltkriterien sind positiv und unterstützten die Entscheidung von Famenne Enrobés für die C6e. Keestrack-Kundenberater François Bricheux stellt zudem die wirtschaftlichen Vorteile des vollelektrischen Produktionssiebes heraus: „Eine moderne diesel-hydraulische Siebanlage verbraucht durchschnittlich 14l/h. Über die Kombination von Onboard-Diesel und Aufbaugenerator angetrieben, konsumiert die C6e lediglich 9 l/h, oder 33 Prozent weniger. Im Netzbetrieb kommt die Anlage auf 27 kWh, was rund 70 % Einsparung bei den Energiekosten bringt.“