Zwar sei die Kreislaufwirtschaft eines der wichtigsten Zukunftsthemen, wie Dr. Harald Hauke, Geschäftsführer ARAplus und Vorstand der ARA AG, auf einer Pressekonferenz anlässlich der Präsentation des aktuellen Index erklärte, die Begeisterung der österreichischen Unternehmen für die Kreislaufwirtschaft hat aber im Vergleich zum Vorjahr abgenommen.
Dies sei aber, wie Ursula Swoboda, Commercial Director GfK Österreich, berichtete, durchaus im Zusammenhang mit der Corona-Krise zu sehen. Ergänzend zu den Fragen des Vorjahres habe man diesmal auch nach der aktuellen Situation der Unternehmen in der Corona-Krise gefragt. 57 Prozent der Unternehmen hätten einen Umsatzrückgang im ersten Halbjahr 2020 angegeben. Dies betreffe kleinere Unternehmen stärker als große, führte Swoboda aus. Die aktuelle Unsicherheit führe auch zu einer Zurückhaltung bei der Kreislaufwirtschaft.
Bei der Frage, ob man die Kreislaufwirtschaft im eigenen Unternehmen schon betreibe oder es in Zukunft tun will, sei die Zustimmung etwas zurückgegangen. Auch dies sei aber vor allem auf kleinere Unternehmen zurückzuführen. Bei den größeren Unternehmen habe es hier sogar noch Zuwachs gegeben. Als wichtigstes Thema werde bei kleineren Unternehmen die Reduzierung von Abfällen genannt, bei den größeren Unternehmen spiele das Recycling eine wichtigere Rolle.
Die Investitionsbereichtschaft sei durchweg geringer, auch das sei zum Teil durch Corona zu erklären. Allerdings habe es hier schon im Vorjahr einen deutlichen Rückgang gegeben: Flossen 2018 noch 16 Prozent aller Investitionen in die Kreislaufwirtschaft, waren es 2019 nur noch 8 Prozent.
Als größtes Hindernis werde eine zu komplexe Gesetzgebung genannt. Deutlich an Bedeutung gewonnen habe aber eine aus Sicht der Unternehmen fehlende Unterstützung durch öffentliche Stellen. Wie groß die Chancen durch eine Kreislaufwirtschaft sind, werde je nach Unternehmensgröße unterschiedlich eingeschätzt: Je größer das Unternehmen, desto größer auch der Optimismus.
Abschließend habe man die Unternehmen auch zum EU-Kreislaufwirtschaftspaket befragt. Hier wurde deutlich, dass sich nur wenige Unternehmen damit auseinandergesetzt haben. Entsprechend rechnen auch nur wenige damit, dass es Auswirkungen auf ihren Geschäftsbetrieb haben werde. Die Umsetzung des Pakets soll aber nach Auffassung einer deutlichen Mehrheit wie geplant erfolgen.
Abschließend wies Swoboda darauf hin, dass der Index zwar immer noch positiv sei. Man müsse aber aufpassen, dass die kleineren Unternehmen nicht abgehängt werden. Diese bräuchten mehr Unterstützung.