Die Projekte sind Teil der Förderinitiative „KI-Leuchttürme für Umwelt, Klima, Natur und Ressourcen“. Das Bundesumweltministerium fördert mit dieser Initiative Projekte, die Künstliche Intelligenz nutzen, um ökologische Herausforderungen zu bewältigen.
Parlamentarischer Staatssekretär Florian Pronold: „Künstliche Intelligenz hält viele Lösungen für Umwelt, Klima und Ressourcen bereit. Diese Potenziale müssen wir noch stärker als bisher nutzen. Deshalb fördern wir mit unserer Initiative Technologien, die ganz konkret den Zielen des Klima- und Umweltschutzes nutzen. Ich freue mich daher besonders, die Förderbescheide an zwei Projekte zu überreichen, die mit ihrer Lösung erfolgreich den Einsatz KI-basierter Anwendungen im Bereich des nachhaltigen Konsums und der Nachhaltigkeit in der Modebranche demonstrieren. Sie zeigen auf vorbildliche Weise, dass Digitalisierung und eine nachhaltige Entwicklung zusammengehören.“
Im Projekt „Circular Textile Intelligence“ (CRTX) hat das Start-up circular.fashion aus Berlin gemeinsam mit der Technischen und der Freien Universität Berlin ein Verfahren entwickelt, mit dem sich reyclingfähige von schadstoffbelasteter Kleidung unterscheiden lässt. Dieser KI-basierte Materialtest erkennt in Echtzeit die Materialzusammensetzung und Schadstoffbelastung der Kleidungsstücke. Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum so genannten Faser-zu-Faser-Recycling, mit dem alte Kleidung als Rohstoff für neue Kleidungstücke eingesetzt werden kann. Zudem werden in dem Vorhaben Lösungen erarbeitet, um die bislang manuelle Altkleider-Sortierung zu automatisieren: In Zukunft kann so ein Großteil alter Hosen, Blusen oder Mäntel wesentlich zielgruppengenauer und besser sortiert auf den Secondhand-Markt kommen.
Gemeinsam mit den Partnern Ecosia und dem Lehrstuhl für Maschinelles Lernen der Beuth Hochschule entwickelt die Technische Universität Berlin im Fachgebiet „Sozial-ökologische Transformation“ außerdem ein Assistenzsystem für nachhaltigen Konsum. Dieser „Green Consumption Assistant“ (GCA) soll nachhaltigen Konsum erleichtern, indem er etwa beim Online-Einkauf oder der Produktsuche im Internet über nachhaltige Alternativen informiert und direkt zu ihnen verlinkt. Das Assistenzsystem soll zudem Informationen zu Herstellungsbedingungen oder Energieverbräuchen in Echtzeit anzeigen. Die Empfehlungen des GCA werden auf einer Datenbank basieren, die mittels maschinellen Lernens weltweit auffindbare Informationen über die Nachhaltigkeit von Produkten und Dienstleistungen umfasst.
CRTX und GCA sind zwei der insgesamt fünfzehn ausgewählten Leuchtturmprojekte der Förderlinie 2 der Förderinitiative „KI-Leuchttürme“, die das Bundesumweltministerium mit einer Laufzeit von insgesamt drei Jahren fördert. Die Bandbreite der Projekte deckt dabei unterschiedliche Themen ab, wie etwa intelligente Stromnetze, Insektenschutz, nachhaltigen Konsum oder den Grundwasserschutz, ab.