Wie lässt sich der Markt für recycelte Kunststoffe unterstützen und voranbringen? Welche Anwendungen gibt es heute schon für Kunststoffrezyklate und welche Rolle können Standards spielen? Und hilft eine Steuer auf nicht recyceltes Plastik wirklich weiter? Diese Themen sprach heute CEO Michael Wiener anlässlich des Besuchs von Ursula Heinen-Esser, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, in Köln an. Wiener informierte die Ministerin über die neuesten Entwicklungen im Kunststoffrecycling und zeigte Produkte aus Recyclingkunststoff, mit denen die neue Hauptverwaltung des Grünen Punkts in Köln ausgestattet ist.
Heinen-Esser und Wiener zeigten sich einig darin, dass neben der Kunststoffvermeidung mehr Kunststoffabfälle recycelt werden müssen, um die Umweltbelastung durch Plastikmüll wirksam zu reduzieren und den Beitrag des Recyclings zum Klimaschutz zu steigern. Voraussetzung dafür sei aber, die Märkte für Kunststoffrezyklate voranzubringen, denn heute würden viel zu wenig Rezyklate eingesetzt.
„Der niedrige Ölpreis macht Kunststoff immer preiswerter – die Kosten gerade hochwertiger Rezyklate aber werden von anderen Faktoren bestimmt. Ihre Herstellung ist arbeitsaufwendig und maschinenintensiv. Da sie nur in vergleichsweise geringen Mengen hergestellt werden, haben sie einen strukturellen Nachteil gegenüber neuem Kunststoff. Das lässt sich nur ändern, wenn wir den Einsatz der Rezyklate gezielt fördern – zum Beispiel, indem die Politik den Anteil von Rezyklaten in bestimmten Produkten vorgibt“, erklärte Michael Wiener.
Der Grüne Punkt hat im Juni 2020 ein neues Gebäude in Köln-Gremberghoven bezogen. Die Inneneinrichtung ist teilweise aus den Systalen Kunststoffrezyklaten vom Grünen Punkt hergestellt. Der Grüne Punkt hat mit innovativen Herstellern zusammengearbeitet, um von Fußböden bis zu Möbeln verschiedenste Produkte einsetzen zu können, die zumindest zum Teil aus Systalen bestehen.