Präsidentin Gabriele Jüly ortet eine „Themenverfehlung“ – zur Erreichung der vor allem im Bereich Kunststoff ambitionierten Recyclingquoten des EU-Kreislaufwirtschaftspakets sei es die richtige Strategie, möglichst viel Material in Anlagen auf dem neuesten Stand der Technik zu recyclen.
„Ich verwehre mich gegen die Bezeichnung ‚Plastikmüll‘. Wir sprechen hier von Sekundärrohstoffen, die einen Wirtschaftszweig mit 43.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in ganz Österreich am Laufen halten. Und ich möchte ganz klar unterstreichen: Wir sind nicht das Problem bei den Kunststoffabfällen – wir bieten eine Lösung“, macht Jüly klar.
„Für eine nachhaltige funktionsfähige europäische Kreislaufwirtschaft braucht es eine stabile Recyclingwirtschaft, und das wird ohne die Entsorgungsbetriebe nicht funktionieren.“
Um die heimischen Anlagen im Kunststoffrecycling ökonomisch zu betreiben, bedürfe es zusätzlicher Mengen aus dem Ausland.
„Entscheidend ist, dass alle Abfälle im Sinne der Ressourcenschonung unter den strengen österreichischen Auflagen zu einem hochwertigen Regranulat verarbeitet werden.“ Gerade bei PET-Flaschen repräsentiere Österreich mit ständig wachsendem Rezyklat-Einsatz ein europäisches Vorzeigemodell für Bottle-to-Bottle-Recycling.
Die private heimische Abfall- und Ressourcenwirtschaft sorge in 1.100 High-Tech-Anlagen für eine ordnungsgemäße und umweltschonende Sammlung, Sortierung und Wiederverwertung des Abfalls. „Eine Tonne Recycling erspart uns sieben Tonnen CO2. Recycling ist wichtig und richtig. Wir sind keine ‚Müllhändler‘, wir sind hochqualifizierte Ressourcenmanager, und ohne unseren Beitrag wird es keine Kreislaufwirtschaft in Österreich geben. Unsere Betriebe verarbeiten Haus- und Gewerbeabfall innerhalb der EU umweltgerecht und zukunftsweisend zu Sekundärmaterial. Daher erwarten wir uns von den NGOs Unterstützung für das gemeinsame Ziel – und keine Polemik“, stellt Jüly abschließend klar.