Fast 400 internationale Aktivitäten seien in diesem Jahr angestoßen worden, laufen seit längerem oder sind bereits abgeschlossen. Die Projekte reichten von Strandsäuberungen und regionalen Clean-ups über den behördlichen Ausbau der Abfallsysteme bis hin zu Sensibilisierungs- und Bildungskampagnen sowie globaler Forschung.
Die GPA, ein weltweiter Zusammenschluss von Verbänden der Kunststoffindustrie, dem auch PlasticsEurope angehört, verzeichnet in ihrem Report einen Anstieg der Projektzahl um das Vierfache. Und dies in einem relativ kurzen Zeitraum, nämlich seit Gründung der Gruppe im Jahr 2011 im Zuge der Unterzeichnung der Global Declaration for Solutions on Marine Littering. Mit dem Wachstum bei den Projekten gehe auch ein Zuwachs bei den Kooperationspartnern einher, bei lokalen Nichtregierungsorganisationen, Behörden oder Wissenschaftskreisen.
Kunststoffindustrie ist gefordert
„Die Bewältigung des Plastikabfallproblems erfordert globale Zusammenarbeit und mutige Maßnahmen“, sagte Virginia Janssens, Managing Director PlasticsEurope, Brüssel, zur Veröffentlichung des Reports. „Wir brauchen starke Partnerschaften zwischen einer vernetzten Kunststoff-Wertschöpfungskette und unseren Stakeholdern, seien sie lokal, national oder global, um diese Herausforderung zu bewältigen und innovative, nachhaltige Lösungen zu entwickeln. “ Zum Erreichen der Ziele orientiere sich die GPA an den sechs Schwerpunktbereichen der Global Declaration und fördere Projekte in Richtung Bildung, Forschung, öffentliche Politik, Best-Practice-Austausch, Kunststoffrecycling und Null-Granulat-Verlust.
Auch Deutschland in der Pflicht
Spannend sei dabei ebenfalls der Blick auf nationale Aktivitäten. Denn auch wenn Forscher herausfanden, dass über 90 Prozent des Plastikmülls in den Weltmeeren von nur 10 Flüssen in Asien und Afrika stammt: Selbst ein so fortschrittliches Land wie Deutschland habe an einigen Stellen Nachholbedarf, wie Dr. Ingo Sartorius, kommissarischer Hauptgeschäftsführer PlasticsEurope Deutschland, erklärt: „Ein Großteil des Plastikmülls in den Meeren stammt vom Land bzw. wird über die Flüsse eingetragen, auch hier in Deutschland. Daher engagieren wir uns um Faktenbasis und Aufklärung und sensibilisieren Verbraucher zum richtigen Umgang mit Abfällen, unterstützen den Wissenstransfer und sind Teil der Initiative Gemeinsam für mehr Gewässerschutz zusammen mit Wassersportverbänden und der Messe Düsseldorf. Generell gilt: Kunststoffe sind zu schade zum Wegwerfen – so werden Endverbraucherprodukte wie beispielsweise Verpackungen, die den Zweck haben, Lebensmittel vor Verderb zu schützen, am Ende ihrer Nutzenphase recycelt bzw. verwertet.“