Belebung der Rohstoffpreise setzt sich fort

Nach Angaben der Deutschen Industriebank (IKB) setzte sich die Belebung der Weltrohstoffpreise setzte sich im Juli auf Dollar-Basis weiter fort: Diese stiegen um 5,8 %.

Infolge der kräftigen Aufwertung des Euro zum US-Dollar verteuerten sich diese in Inlandswährung gerechnet nur um 3,9 %. Eine leicht anziehende höhere Industrienachfrage wirkte stabilisierend. Edelmetalle profitierten von der allgemeinen Unsicherheit und dem schwachen US- Dollar. Infolge der durchgeführten Förderkürzungen gelang es der OPEC und ihren Partnern, zuletzt den Rohölpreis nachhaltig über 40 US-Dollar je Barrel Brent zu halten.

Zudem wurde selbst unter Einbeziehung der Auswirkungen des Shutdowns im Zuge der Covid-19-Pandemie erstmals wieder der durchschnittliche Jahresverbrauch an Rohöl hochkorrigiert: Für 2020 werden im Jahresdurchschnitt 0,1 Mio. Barrel pro Tag mehr erwartet, dies sind aber mit 90,7 mbd (= million barrel per day) immer noch knapp 10 % weniger Rohölbedarf. Allerdings wird nun für 2021 ein Anstieg der Nachfrage um 7 mbd auf dann 97,7 mbd prognostiziert.

Stahlpreise

Die Weltrohstahlproduktion brach infolge von Produktionsunterbrechungen bis Ende Juni 2020 um 6 % ein, China legte jedoch zu (+1,4 %). Für 2020 sieht die IKB einen Rückgang von insgesamt mindestens 3 %. Für Deutschland erwartet sie eine Tonnage von deutlich unter 40 Mio. t. Die Preise für Warmbreitband sind im Juli 2020 im Durchschnitt um 0,3 % gestiegen, diejenigen für Verzinkte Bleche um 2 % gefallen, Walzdraht verbilligte sich um 0,4 %. Bei um rd. 7 US-$/t anziehenden Erzpreisen gaben die Schrottpreise um bis 5 €/t nach, der Margendruck hält an. Tendenz: Die IKB erwartet bis Ende September eine leichte Belebung der Stahl- wie auch der Schrottpreise.

Aluminiumpreise

In der ersten Jahreshälfte 2020 erhöhte sich die Primäraluminiumproduktion um 1,3 %. Im Juli stabilisierten sich die Lagerbestände an der LME bei knapp 1,64 Mio. t, während sie an der SHFE leicht auf 0,22 Mio. t sanken. Die investive Nachfrage zog um 15 % im Vergleich zum Vormonat an. Die Erholung der Aluminiumpreise setzte sich im Juli infolge einer wieder festeren physischen Nachfrage fort, auch die Aluminium Alloy zog etwas an. Tendenz: Bis Ende Q3 2020 erwartet die IKB eine Preisbewegung für Primäraluminium um die Marke von rd. 1.700 US-$ je t in einem Band von +200 US-$ je t. Der Preis für die Aluminium Alloy liegt bis zu 400 US-$ darunter. Im Q4 2020 sieht die IKB nochmals höhere Notierungen.

Kupferpreise

Bis Ende April 2020 stagnierte sowohl die Kupferminenproduktion als auch die Raffinadeproduktion. Da der Kupferverbrauch sank (-2,5 %), wies der Markt ein kleines Überangebot auf, welches sich jedoch gegenüber Ende März schon halbierte. Im Verlauf des Jahres 2020 erwartet die IKB einen anziehenden Bedarf, vor allem aufgrund einer höheren Nachfrage aus der Automobilindustrie und der Elektroindustrie. Der Wendepunkt der Nachfrage dürfte im Mai erreicht worden sein. Im Gesamtjahr 2020 wird der Markt ein leichtes Defizit ausweisen. Aktuell zogen die Lagerbestände an der Börse in Shanghai an, wurden aber von einem Rückgang an der LME überkompensiert. Die investive Nachfrage schwächte sich ab: Die Anzahl der Handelskontrakte sank um knapp 20 %.
Tendenz: Die IKB erwartet bis Ende September eine Bewegung um die Marke von 6.500 US-$/t in einem Band von 750 US-$.

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