Die Eröffnung der Anlage Farz fand am 3. Februar 2020 im Beisein des Ministers für Klimawandel und Umwelt der Vereinigten Arabischen Emirate, Dr. Thani bin Ahmed Al Zeyoudi, statt.
Im Dezember 2017 unterzeichneten Auftraggeber Ramky Enviro Engineers Middle East und Eggersmann Anlagenbau die Verträge über die zukünftige Zusammenarbeit. Im Auftragsumfang waren neben Engineering und Ausführungsplanung auch die Beschaffung, Herstellung und Lieferung der gesamten Anlagentechnik und -komponenten sowie Montage und Inbetriebnahme enthalten. Die offizielle Abnahme erfolgte im Dezember 2019. Den Anlagenbetrieb übernimmt Farz, ein Joint Venture der Firmen Ramky und Imdaad.
Die Aufbereitungsanlage in Dubai wurde für einen Durchsatz von rund 700 Tonnen Gewerbemüll sowie 500 Tonnen Hausmüll pro Tag konzipiert. Über drei Schichten verteilt werden hier die täglich anfallenden Industrie- und Gewerbeabfälle des größten Offshore Industrieparks der Welt, Jafza Jebel Ali Free Zone, verarbeitet. Zusätzlich soll der Großteil der Abfälle der ab Oktober 2021 in Dubai stattfindenden WELT EXPO in der Anlage behandelt werden.
Im Annahmebereich der 2-linigen Anlage wird je nach Materialzusammensetzung darüber entschieden, ob das Material im ersten Schritt vorsortiert werden muss oder ob eine direkte Weiterleitung zur Verarbeitung in der Anlage erfolgen kann. Bei Gewerbeabfällen ist das Vorzerkleinern aufgrund einer hohen Anzahl sperriger Teile zwingend erforderlich. Zwei Teuton-Shredder von Eggersmann sind rund um die Uhr im Einsatz und verarbeiten insgesamt rund 1.200 t/d, bevor sie das Material an die ebenfalls von Eggersmann gelieferten Siebtrommeln abgeben. Auf die Siebung folgen die Eisen- und Nicht-Eisen Abtrennung sowie die Sortierung von Kunststoffen, Pappe und Papier mit NIR-Geräten. Die Ballistischen Separatoren von Eggersmann sorgen anschließend für die Aufsplittung der Kunststofffraktionen in flache und körperförmige Teile. Weitere Infrarotgeräte sortieren die körperförmigen Kunststoffe in PET und HDPE.
Die gewonnenen Recyclingfraktionen PET, HDPE, Papier, Pappe, Eisen und Nicht-Eisen werden zu Ballen gepresst und wieder in den Materialkreislauf zurückgeführt. Für die Feinfraktionen erfolgt eine Verpressung in Containern mit anschließender Aufbringung auf die Deponie. Die verbleibende heizwertreiche Fraktion wird an Zementwerke geliefert und dort als Ersatzbrennstoff (RDF) genutzt.
„Die Realisierung dieser Anlage ist uns ein besonderes Anliegen. Innerhalb der Annahme- und Maschinenhalle wurden auf 5 m Höhe eine umlaufend mit Glasscheiben versehene Leitwarte sowie ein Besucherraum geschaffen, um dort Besuchergruppen zu empfangen, zu schulen und für das Thema Recycling zu sensibilisieren. Um der Zukunft gerecht zu werden, ist auf dem Anlagengelände eine Erweiterungsfläche für eine zweite Anlage dieser Größenordnung vorhanden“, erklärt der Geschäftsführer der Ramky Group, M. Goutham Reddy.