ASA: Abfallvermeidung zeigt Wirkung, Gefahren nicht gebannt

Die kürzlich veröffentlichte Analyse der Siedlungsrestabfälle mache deutlich, was sich in den letzten 35 Jahren in der Kreislaufwirtschaft verändert hat.
Maik Schwertle, pixelio.de
Maik Schwertle, pixelio.de

Ein deutlicher Mengenrückgang im Restabfall sei auf die Einführung der getrennten Sammlung zurück zu führen. Rund 85 % der seit 1985 reduzierten Menge sind Altpapier, Altglas und Bioabfälle. Auch der Anteil der Problem- und Schadstoffe sei in den letzten Jahren um ca. 0,5 kg/(E*a) gesunken.

Trotz des gesunkenen Anteils an Problem- und Schadstoffen im Restabfall seien die davon ausgehenden Gefahren nicht gebannt! Die konstante Weiterentwicklung eingesetzter Technologien habe u. a. dazu geführt, dass der Anteil an Lithium-Ionen-Batterien und Akkumulatoren, die mit ihrer hohen Energiedichte besonders gefährlich sind, an den in Verkehr gebrachten Batterietypen der Sekundärbatterien seit 2013 von 3,7 % auf 25 % gestiegen sei.

Trotz der verpflichtenden Getrenntsammlung von Altbatterien und -akkus seien diese in über 60 % der analysierten Stichproben im Rahmen der durchgeführten Analyse vorgekommen. Damit werde nochmal verdeutlicht, wie wichtig die Stärkung der getrennten Batterieerfassung ist, was die ASA bereits im Februar im Rahmen der Novellierung des Batteriegesetzes gefordert hatte. „Die Erfassung von Altbatterien, getrennt von unsortierten Siedlungsabfällen, muss zwingend verstärkt werden. Die Entsorgung von Altbatterien in unsortierten Abfällen führt nach wie vor zu einer wachsenden Gefährdung von Bürgerinnen und Bürgern aber auch von Mitarbeitern, Fahrzeugen und Anlagentechnik.“, so Achim Behrend, Sprecher der ASA-Betriebsleiter.

Erste Ansätze biete die aktuelle Fortschreibung des Abfallvermeidungsprogramms, auch dort werde das Thema Batterien und Akkumulatoren aufgegriffen. Besonders herausgestellt würden dabei die Ziele der Vermeidung der kurzen Nutzungsdauer von Batterien. Neben einer Verlängerung der Nutzungsdauer sollten Gefahrstoffe reduziert und kritische Rohstoffe gesichert werden. Dennoch sieht die ASA Ergänzungsbedarf in diesem Punkt des Abfallvermeidungsprogramms. Zusätzlich zu den geforderten Hinweisen zur Austauschbarkeit der Akkus sollte auch hier nicht nur auf die Gefahren der Umweltbelastung, sondern auch auf die Gefahren bei der Entsorgung hingewiesen werden. „Jedem Verbraucher sollte klar werden, dass er einen Akku nicht nur möglichst lang nutzen sollte, sondern auch, dass er diesen fachgerecht entsorgen muss!“ so Johanna Weppel, Referentin der ASA.

Viel zu oft würden Batterien und Akkus in falschen Sammelsystemen entsorgt. Aber nicht nur im Restabfall, sondern auch in allen anderen Getrennterfassungssystemen seien Batterien schädlich. „Alle getrennt erfassten Abfälle werden durch eine falsche Entsorgung von Batterien gefährdet. Werden Batterien im Bioabfall entsorgt, gefährden sie nicht nur die Mitarbeiter und die Technik des Entsorgungsprozesses, sondern auch durch austretende Gefahrstoffe zusätzlich die Einsetzbarkeit des hergestellten Kompost.“ ergänzt Katrin Büscher, Geschäftsführerin der ASA.

Die größte Gefahr sei allerdings die Brandgefahr, die bereits in der Vergangenheit durch Fehlwürfe sprichwörtlich zum brand-heißen Thema wurde. Dieser Gefahr müssten sich vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter z. B. in den Sortieranlagen aussetzen. Hier würde einen konsequenten Vollzug von Zielvorgaben durch den Gesetzgeber benötigt. Und diese müssen den Verbraucherinnen und Verbrauchern in „Fleisch und Blut“ übergehen, so die ASA abschließend.

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