Das Förderprojekt, das als „ChangeLab! WACKER / KIT Innovation Platform for Pioneering Sustainable Construction“ startet, will sich sowohl an Studenten des KIT als auch an Architekten, Ingenieure und Bauexperten richten, die sich über neue Ideen und Denkansätze in den Bereichen Materialentwicklung und kreislaufgerechte Konstruktion informieren und austauschen möchten. Vorgesehen sind öffentliche Vorträge, Symposien und Ideenwettbewerbe. Alle Aktivitäten der Plattform werden auf der Internetseite öffentlich kommuniziert. Wacker will außerdem die digitale Neuausrichtung der fakultätseigenen Materialbibliothek unterstützen. Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren.
Ziel der Innovationsplattform sei es, Akteure der verschiedensten Stufen der Bauwertschöpfungskette stärker mit der Forschung zu vernetzen. Veranstaltungen wie beispielsweise das Symposium „grow.build.repeat.“, das voraussichtlich am 3./4. Dezember 2020 an der KIT-Fakultät für Architektur stattfindet, bringen den Austausch zur Bioökonomie im Bauwesen voran und fördern die Vernetzung zwischen Baumaterialindustrie, Architektur und Bauforschung. Im Mittelpunkt stehe das Innovationspotenzial von regenerativen Baumaterialien und deren Konstruktionsprinzipien im Bauwesen.
Der Münchner Chemiekonzern Wacker erhofft sich von der Zusammenarbeit mit dem KIT wichtige Impulse. „Auch in Corona- zeiten hat das Thema Nachhaltigkeit für uns einen sehr hohen Stellenwert“, betont Peter Summo, Leiter des Geschäftsbereichs Wacker Polymers. „Wir wollen bewusst ein Zeichen für die Entwicklung nachhaltiger Technologien im Bausektor setzen. Das Thema ist für uns von strategischer Bedeutung.“
Projektpartner der Innovationsplattform ist die Professur Nachhaltiges Bauen am Institut Entwerfen und Bautechnik der KIT-Fakultät Architektur. Seit 2017 befasst sich die Professur unter Leitung von Professor Dirk E. Hebel mit nachhaltigen Materialressourcen und kreislaufbasierten Konstruktionsprinzipien in Forschung und Praxis. „Der Klimawandel und die Frage, wie wir in Zukunft mit immer knapper werdenden Ressourcen umgehen wollen, müssen zu zentralen Themen im alltäglichen Denken, Handeln und Bauen unserer Disziplin werden“, betont Hebel. Deshalb sei es wichtig, durch die Entwicklung neuer Materialien und Konstruktionsprinzipien die Palette an Möglichkeiten für Architekten und Bauingenieure zu erweitern und gleichzeitig den Kreislaufgedanken voranzutreiben, beispielsweise durch den Einsatz biotischer Baumaterialien. „Dass wir Wacker für unsere ChangeLab!-Plattform gewinnen konnten, ist ein großer Gewinn für die Arbeit an unserer Fakultät und eine große Inspirationsquelle für alle, die sich mit der Zukunft des Bauens beschäftigen wollen“, betont Hebel.
Die Innovationsplattform soll Studenten, Vertretern der Baubranche und des Ingenieurwesens sowie Fachleuten und Materialwissenschaftlern offen stehen und in den nächsten Monaten zu einem Ort des Austauschs und des Experimentierens ausgebaut werden.
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