Nicht nur die Notwendigkeit, aus aktuellem Anlass nach Verdienstausfällen und Kurzarbeit zu sparen, sondern auch ein wachsendes Umweltbewusstsein könnte diese Einstellung jedoch langsam ändern. Erlebt das Reparieren von Geräten eine Renaissance?
Die Umstellung auf Home-Office und Online-Unterricht haben den Laptop oder Computer in den meisten Haushalten unerlässlich gemacht. Für viele Familien, in denen sich bisher mehrere Personen ein Gerät geteilt haben, war dies plötzlich nicht mehr ausreichend. Angesichts der geringen PC-Ausstattungsquote von Schülern aus Haushalten mit geringerem Einkommen, hat die Bundesregierung sogar beschlossen, bedürftigen Schülern einen Zuschuss von 150 Euro für die Anschaffung von Laptops und anderen Geräten zu zahlen. Generell ist jedoch die Anschaffung neuer Geräte für viele in Zeiten von Kurzarbeit und Verdienstausfällen eine Herausforderung.
Eine kostengünstige Alternative zum Kauf eines neuen, möglichst günstigen Geräts ist die Investition in Ersatzteile für die Reparatur von gebrauchten Geräten. „Häufig genügt es, den Akku zu ersetzen, um die Lebensdauer des Geräts zu verbessern. Der Kauf eines Akkus, einer Tastatur, einer SSD-Festplatte oder eines Ladegeräts ist wesentlich günstiger als der Kauf eines neuen Geräts“, erklärt Rafał Jędrzejek, Chief Sales Officer bei Green Cell. Nach Ansicht von Expertenkann bei vielen Laptops durch den Austausch dieser Schlüsselkomponenten die ursprüngliche Leistung wiederhergestellt oder die Effizienz des Geräts sogar noch weiter gesteigert werden. Eine längere Nutzungsdauer von Elektrogeräten hätte zudem auch positive Auswirkungen auf die Umwelt.
Renovierte Ausrüstung auch für Unternehmen
Auch für Unternehmen und Institutionen ist es oft finanziell sinnvoller, ältere, noch funktionsfähige Geräte zu reparieren, anstatt sie mit neuen, möglichst kostengünstigen Modellen zu ersetzen.
Als Folge der aktuellen Krise treten viele Firmen auf die Kostenbremse und verschieben die Neuanschaffung von Geräten. Ein weiterer Grund für Unternehmen, ihre alten Geräte zu reparieren und wiederzuverwenden, ist ein steigendes Umweltbewusstsein. 95 Prozent der deutschen Unternehmen haben Richtlinien für Nachhaltigkeit (Corporate Social Responsibility – CSR) etabliert. Diese beinhalten üblicherweise Vorgaben über das Recycling von ausgedienten Geräten und Equipment.
Allerdings zeigen Studien, dass trotz dieser CSR-Vorgaben bisher nur bei 24 Prozent der Firmen ausgemusterte Geräte recycelt oder einer Wiederverwendung zugeführt werden. Bei den meisten Firmen füllt alte Hardware jahrelang Lagerräume, bis sie schließlich verschrottet wird.
Vielleicht könnte die aktuelle Kostenbremse für Neuanschaffungen in Firmen also auch einen positiven Trend zur Reparatur vorhandener Geräte auslösen, der nicht nur den Finanzen, sondern auch der Umwelt zugutekommt.
Recht auf Reparatur
Ab 2021 tritt eine EU-Richtlinie in Kraft, nach der die Hersteller von Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräten Produkte mit längerer Lebensdauer und einfacherer Reparatur als bisher liefern müssen. Ziel ist es, die Verbraucher so genannter „großer Elektronik“ zu ermutigen, das häufige Ausmustern von Geräten zu vermeiden. Die Verfügbarkeit von Komponenten und der Reparaturmarkt in Deutschland bieten eine breite Palette von Möglichkeiten, auch kleinere Geräte zu renovieren.
Nicht nur Laptops und Computer haben die Chance auf ein zweites Leben. Auch viele Haushaltsgeräte wie Kameras und Camcorder, Telefone, aber auch Akkuschrauber, Staubsauger und die immer beliebter werdenden Drohnen lassen sich oft mit geringem Aufwand reparieren.
Werden wir aufhören, Geräte als reine Wegwerfartikel zu betrachten? „Es ist noch zu früh, um zu sagen, ob sich dieser Retro-Trend durchsetzt. Einige Monate wirtschaftlicher Unsicherheit scheinen uns jedoch daran erinnert zu haben, dass Wegwerfen nicht die einzige Option ist, sondern dass es sich lohnt vorhandene Geräte zu reparieren oder aufzurüsten. Wir von Green Cell verfolgen diesen Wandel mit großem Interesse und helfen unseren Kunden gerne, ihren Geräten ein zweites Leben zu schenken.“ resümiert Jędrzejek.