Entsprechend fallen bei ihnen vermehrt Verpackungsmaterialien unterschiedlicher Art als Abfall an. Was viele nicht wissen: Richtig getrennt ist der Verpackungsabfall ein wichtiger Rohstoff für die existierenden Kreisläufe von Kunststoff, Verbundstoffen, Weißblech, Aluminium, Papier und Glas. So stammen rund 75 Prozent der deutschen Papier-, Karton- und Pappenproduktion aus Altpapier und werden zum Beispiel als Recyclingpapier in Büros und für Briefumschläge wiederverwendet. Aber auch Verpackungskunststoffe werden zu rund 60 Prozent recycelt und zum Beispiel zu Blumentöpfen, Eimern oder der Innenverkleidung von Autos verarbeitet. Bei Aluminium und Weißblech beträgt die entsprechende Recyclingquote sogar über 80 Prozent.
Axel Subklew, Sprecher der Kampagne „Mülltrennung wirkt“: „Mit der richtigen Entsorgung der Verpackungen von Online-Bestellungen kann jeder mit wenig Aufwand einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Ressourcen und der Umwelt leisten. Dies ermöglicht den dualen Systemen, die Stoffströme in geschlossenen Kreisläufen zu halten und die produzierende Industrie mit entsprechenden Recycling-Rohstoffen zu beliefern.“
Gebrauchte Kunststoffverpackungen, die von Verbraucherinnen und Verbrauchern über den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne entsorgt wurden, gehen nach ihrer Sortierung in moderne Recyclinganlagen. Dort werden sie zu Rezyklat, einem hochwertigen Granulat, verarbeitet. Dieser Recyclingkunststoff wird dann beispielsweise zur Herstellung von Eimern, neuen Folien, Abflussrohren oder Reinigungsmittelflaschen verwendet. Auch in der Automobilindustrie findet Recyclingkunststoff bei der Fertigung von Innenverkleidungen Verwendung. So entstehen aus richtig entsorgten, gebrauchten Verpackungen neue Produkte. Davon profitiert die Umwelt: Jede Tonne Recyclingkunststoff, die anstelle von neu produziertem Kunststoff zum Einsatz kommt, vermeidet zwischen 1,5 und 3,2 Tonnen klimarelevanter Treibhausgase.
Auch Papier- und Pappverpackungen wie Versandkartons oder Kartonverpackungen aus der Papiertonne dienen als Rohstoffquelle. Aus ihnen entstehen neue Papiererzeugnisse wie Recycling-Büropapier, Briefumschläge, Faltschachteln, Transportkartons oder Hygienepapier. Das kommt der Umwelt zugute: Die Produktion von Recyclingpapier verbraucht nur ein Drittel der Energie und etwa ein Fünftel des Wassers, das für die Produktion von Frischfaserpapier benötigt wird.
Verpackungen aus Aluminium und Weißblech, die bei Online-Bestellungen von Speisen oder Lebensmitteln anfallen, werden nach der Sortierung eingeschmolzen und zum Beispiel zu neuen Produkten aus Stahl verarbeitet. Die Nutzung von recyceltem Aluminium spart große Mengen Energie: Es benötigt nur fünf Prozent der Energie, die zur Herstellung von Primäraluminium notwendig ist. Für die Herstellung von einer Tonne Primäraluminium werden über 15 Megawatt-Stunden Strom benötigt – so viel, wie ein Zwei-Personen-Haushalt in einem Einfamilienhaushalt in rund fünf Jahren verbraucht.
Mit der richtigen Mülltrennung können Haushalte somit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Das renommierte Öko-Institut in Freiburg hat berechnet, dass durch das Recycling von Verpackungen aus dem Gelben Sack und der Gelben Tonne, Glas sowie Papier, Pappe und Karton in Deutschland jährlich rund 3,1 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden. Das entspricht den Emissionen einer Stadt in der Größe von Bonn im gleichen Zeitraum.