Schwerpunkt der Arbeiten am Standort in Hanau sei seit Gründung des Fraunhofer IWKS im Jahr 2011 das Recycling und die Wiederverwertung von Funktionsmaterialien aus Hochleistungsmagneten und Energiewandlungssystemen, die maßgebliche Bestandteile der Elektromobilität sind. Als konsequente technologische Weiterentwickung des Fraunhofer IWKS am Standort Hanau werde seit April 2020 ein nachhaltiges Zentrum für Demontage und Recycling – Elektromobilität (ZDR-EMIL) als Teil des Fraun-hofer IWKS aufgebaut und den regionalen Unternehmen aus Hessen verfügbar gemacht. Gefördert werde das neue Zentrum durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst.
„Mit dem ZDR-EMIL werden automatisierte und flexible Demontage- und Recyclingprozesse für alle Komponenten aus Elektrofahrzeugen entwickelt. In Kooperation mit der regionalen Industrie können wir so eine hohe Recyclingeffizienz unter den Gesichtspunkten von Wirtschaftlichkeit, Resilienz und Nachhaltigkeit erreichen“, erklärt Dr. Jörg Zimmermann, Projektleiter des ZDR-EMIL. „Wichtig bei unserem Ansatz ist, dass wir alle Materialien zurückgewinnen. Dies beinhaltet die wertvollen kritischen Metalle, aber auch Konstruktionswerkstoffe wie Kunststoff, Aluminium und Stahl, die in weitaus größerer Menge enthalten sind. So wird eine Deponierung und Dissipation vermieden.“
Für eine effiziente und ökologisch sinnvolle Umsetzung sei es erforderlich, Prozesse auf die jeweiligen Bedürfnisse von Unternehmen auszurichten, abhängig von vorhandenen Infrastrukturen, anvisierter Aufbereitungstiefe, Investitionsrahmen und strategischen Partnern. Somit könne die Industrie von der Infrastruktur und dem Know-how des Fraunhofer IWKS bei der Umsetzung nachhaltiger Materialkreisläufe in der Elektromobilität profitieren.
Das ZDR-EMIL will eine Kreislaufwirtschaft für Funktionskomponenten der Elektromobilität, wie Batterien, Brennstoffzellen, Leistungselektronik und Magnete aus Elektromotoren von der Demontage über Re-Use bis zum Recycling etablieren. Der Fokus liege dabei auf der automatisierten sicheren Demontage sowie auf nachhaltigen mechanischen und hydromechanischen Behandlungsmethoden und der selektiven Zerkleinerung, die eine Wiederverwertung aller Produktkomponenten ermöglicht.
Ziel sei es, hochwertige Rezyklate als neue Sekundärrohstoffe in möglichst wenigen Prozessschritten herzustellen. Operativ sollen im ZDR-EMIL modulare und flexible Demonstratoren aufgebaut werden, die maßgeschneiderte Recyclingverfahren ermöglichen. Die Prozesse würden robotergestützt und automatisiert ausgelegt, damit die funktionalen Recyclingverfahren auch in Deutschland wirtschaftlich tragfähig sind.