Ein großer Teil davon ist auf Kartonagen jeglicher Größe zurückzuführen, die eine wesentliche Rolle für den sicheren Warentransport spielen. Aber nicht nur der Endverbraucher, sondern auch die Unternehmen selbst haben mit dem Verpackungsmüll zu kämpfen – denn auch die Zahl der Retouren steigt stetig, so dass sich diese im Jahr 2018 auf etwa 280 Mio. Rücksendungen summierten.
Um diesem Problem entgegenzuwirken, müssen für das Recycling der Verpackungen nachhaltige und effektive Lösungen gefunden werden. Gerade bei der Wiederverwertung von Papier, Pappe und Karton spielt die Bundesrepublik bereits jetzt eine führende Rolle: Gemäß einer Statistik des Umweltbundesamtes wurden 2018 über 17,2 Millionen Tonnen Altpapier wiederverwendet, was einer Einsatzquote von 76 Prozent entspricht. Vor dem Recyclingprozess muss das Rücklaufmaterial aber zerkleinert werden. Hier kommt der Kartonagenreisser EKZ1400 der Erdwich Zerkleinerungs-Systeme GmbH zum Einsatz, der Verpackungskartonagen verschiedener Größen schreddert und damit zur Kostenersparnis sowie einem erfolgreichen Recyclingvorgang beiträgt.
„In den Logistikzentren von Unternehmen mit hoher Warenversandquote werden pro Stunde etwa 400 kg Kartonagen zerrissen“, erklärt Harald Erdwich, Geschäftsführer der Erdwich Zerkleinerungs-Systeme GmbH. „Saisonal bedingt, beispielsweise in der Weihnachtszeit, fallen jedoch auch wesentlich größere Mengen an, die zeitnah zerkleinert werden müssen, um keinen Rückstau in der Retourenbearbeitung zu verursachen.“ Der Kartonagenreisser Typ EKZ1400 von Erdwich, dessen Einzugswelle eine Leistung von 1,1 kW und dessen Reisserwelle eine Antriebsleistung von 7,5 kW aufweist, bewältigt bei kontinuierlicher Beschickung je nach Kartonagenmaterial einen maximalen Durchsatz von 1.000 kg/h. Kartonagen mit einer maximalen Abmessung von 1000 x 800 x 800 mm werden über eine vorgeschaltete Fördertechnik mit 1.000 mm Band-Nennbreite und 2.500 mm Höhe der Abwurfkante mittels eines Zweiwellen-Einzug-/Reissersystems geräuscharm zerkleinert.
Der EKZ1400 kann direkt im Kommissionierbereich oder in der Retourenbearbeitung in einem eingezäunten Sicherheitsbereich installiert werden. Die kompakte Bauweise spiegelt sich in der Einzugsöffnung von zirka 1.435 x 1.200 mm und der Einbauhöhe von zirka 965 mm wider. Beide Segmente bestehen aus einer Profilrohr-Rahmenkonstruktion mit geschraubten Lagerschildern. Des Weiteren verfügt die Anlage über einen Einzugs- und Reisserrotor mit zweiteiligen, verschraubten Einzugs- beziehungsweise Reissersegmenten aus verschleißfestem Spezialstahl sowie eine großdimensionierte Wellenlagerung. Dazu kommen elektromechanische Antriebe mit Kompaktgetriebe-Motoren und Kettentrieben, die für die Einzugs- und Reisserwelle jeweils getrennt angebracht sind. Dabei sind acht Reisserelemente und neun Einzugselemente verbaut. Sowohl der Reisserrotor mit einer Drehzahl von 57,5 min-1, als auch der Einzugsrotor mit einer Drehzahl von 6,5 min-1 weisen einen Durchmesser von 520 mm auf. Ein Flanschrahmen oben für den Zuführtrichter und Anschlussplatten unten für die Gestellmontage bilden den Abschluss des EKZ1400.
Die zwei Wellen werden durch voneinander unabhängige Antriebe bewegt: Die langsamere Einzugswelle führt den Karton der schnelleren Reisserwelle zu, welche die Kartonagen in die gewünschten Stückgrößen zerkleinert. Auf diese Weise kann trotz geringer Antriebsleistung ein hoher Durchsatz erzielt werden. Dank der Taumelrotation der Reisserwelle und durch die Möglichkeit, die Einzugssegmente individuell an das jeweilige Material anzupassen, kann die Zerkleinerung der Kartonagen effizient durchgeführt werden. Die Beschickung erfolgt bei dieser Spezialausführung von oben über einen Abwurfschacht oder Förderer. Das zerkleinerte Material wird anschließend mittels Fördertechnik zu den Ballenpressen transportiert, oder in Containern für die Abholung durch ein Recyclingunternehmen gesammelt.
Durch einzeln verschraubte und austauschbare Einzugs- und Reissersegmente wird die Wartung des EKZ1400 erheblich vereinfacht. Hinzu kommen wartungsarme Kettenantriebe. Des Weiteren sorgen Einzugs- und Reissersegmente aus verschleißfestem Spezialstahl durch lange Standzeiten für niedrige Betriebskosten. Die SPS-Steuerung mit Reversier- und Abschaltautomatik schützt die Maschine vor Beschädigung bei Überlast oder durch Massivteile, die versehentlich in die Maschine geraten können, so dass ein sicheres und wirtschaftliches Arbeiten gewährleistet ist. „Wir bieten den EKZ in verschiedenen Baugrößen und Ausführungsvarianten an, die wir auch auf die jeweilige Einsatzsituation anpassen können. Es besteht auch die Möglichkeit den Kartonagereisser für ähnliche Materialien umzurüsten, um ihn in anderen Bereichen einsetzen zu können“, erläutert Erdwich.
Eine zerkleinerte Papierfaser kann rund sieben Mal wieder verwendet werden, bevor sie für die Papier- und Kartonherstellung schließlich unbrauchbar wird. „Die Wiederverwertung ist nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch von größter Bedeutung, da umso weniger frisch geschlagenes Holz für die Papierproduktion herangezogen werden muss, je mehr Altpapier wiederverwertet wird“, erklärt Erdwich. Der Kartonschredder trägt hier durch die Volumenreduzierung der Kartons auch erheblich zur Verringerung der Transportkosten bei. Zunächst wird das Material zur Förderbandbeschickung zerkleinert, anschließend wird es optimal für die Beschickung an vorhandene Presscontainer oder Ballenpressen verdichtet. Die Erdwich-Anlage lässt sich exakt auf nachgeschaltete Transportsysteme abstimmen, kann aber auch standardmäßig als Einzelmaschine geliefert werden.