Der neu gemauerte Ringkammerofen mit 48 Kammern ersetzt nach Unternehmensangaben einen acht Jahre alten Ofen und bringe ein Plus an Energieeffizienz. Dazu trage ein modernes Feuerungssystem bei, dessen Gasbrenner eine effizientere Energieausnutzung bei einer gleichzeitig schadstoffärmeren Verbrennung leiste. Hinzu komme eine Optimierung des Materials: Die für die Ofenwände verwendeten Steine seien leichter zu erhitzen, sodass erheblich weniger Energie benötigt wird.
„Mit dem neuen Brennofen produzieren wir künftig noch energieeffizenter. Damit macht sich die Investition in die moderne Technologie für Trimet doppelt bezahlt. Wir optimieren die Qualität und Leistung unserer Produktion, und gleichzeitig arbeiten wir nachhaltiger“, sagt Dr. Andreas Lützerath, Mitglied des Vorstands der Trimet Aluminium SE. Trimet habe für die neue Anlage rund zwölf Milionen Euro investiert.
Kohlenstoffanoden werden für die Herstellung von Primäraluminium benötigt. In dem Prozess der Schmelzflusselektrolyse entsteht aus der chemischen Reaktion des Ausgangsstoffes Aluminiumoxid mit Kohle durch elektrischen Strom flüssiges Aluminium. Die Anoden übernehmen dabei die Funktionen des Stromleiters und des Reaktionspartners.
Der Hamburger Trimet-Standort stellt die Anoden für die eigene Metallproduktion und für die Trimet-Aluminiumhütte in Essen her. Jährlich werden in der Anodenfabrik rund 120.000 Tonnen Kohlenstoffanoden gebrannt. Dabei wird mit Steinkohlenteerpech vermengter Petrolkoks durch den thermischen Brennprozess im Brennofen stromleitfähig gemacht. Die 1,60 Meter langen und fast 1,2 Tonnen schweren Anodenkörper werden in den Brennkammern in einem 18 Tage dauernden Prozess allmählich auf bis zu 1.100° Celsius erhitzt und danach wieder abgekühlt.
„Der Neuaufbau des Ofens im laufenden Betrieb war eine technische und logistische Herausforderung, die das Team in Rekordzeit mit Bravour gemeistert hat. Auf den reibungslosen Ablauf in nur zehn Wochen können wir alle stolz sein. Jetzt können wir uns wieder voll auf die Produktion konzentrieren“, sagt Dr. Jörg Prepeneit, Werksleiter von Trimet in Hamburg.
Die minutiöse Planung im Vorfeld sei wichtig gewesen, weil Ingenieure und mehr als 100 Maurer ihre Arbeit auf den weiterlaufenden Brennprozess abstimmen mussten. Für den neuen Brennofen seien aus 34 verschiedenen Steintypen insgesamt 9.000 Tonnen oder mehr als 1,5 Millionen Steine verbaut worden. Viele dieser Steine seien individuell gefertigt und an ihrem speziellen Platz eingepasst worden.