„Privathaushalte und Unternehmen produzieren auch in der Krise weiterhin Müll“, sagt die Präsidentin des VDM, Petra Zieringer. „Unsere Unternehmen sammeln, sortieren und recyceln häusliche und industrielle Abfälle, damit sie wiederverwendet werden können. Deshalb ist unsere Arbeit gerade in der Corona-Krise sehr wichtig.“
Neben dem VDM haben auch der BDE, die BDSV und der bvse den Brief unterschrieben.
Neben der Systemrelevanz fordern die vier Verbände, dass die Corona-Krise nicht dazu führen dürfe, dass die Getrenntsammlung von Hausabfällen aufgehoben wird. „Gerade bei Glas und Papier sind die Einsatzquoten der gesammelten Wertstoffe so hoch, dass ohne eine permanente Belieferung mit Recyclingrohstoffen die Produktion neuer Waren zum Erliegen käme,“ erörtert BDE-Präsident Peter Kurth.
Darüber hinaus sei die flexible Aufstockung von Lagerkapazitäten unabdingbar. Dazu erklärt BDSV-Präsident Andreas Schwenter: „Der Recyclingkreislauf darf nicht zum Erliegen kommen, nur weil wir kein Material mehr annehmen und bei uns einlagern dürfen. Wir wollen die Rohstoffe auf unseren Höfen sichern bis wir sie an die Industrie weitergeben können.“
Folgerichtig führt bvse-Präsident, Bernhard Reiling, aus. „Wir haben in dieser Krise eine Schlüsselrolle. Denn die Produktionsketten dürfen nicht reißen und spätestens nach dem „Exit“ wird die Industrie viele Rohstoffe benötigen. Damit wir diese Rohstoffe für die Industrie in gebotener Menge und Qualität zur Verfügung stellen können, brauchen wir als Kreislaufwirtschaft praxisnahe Voraussetzungen auf allen politischen Ebenen.“
Im Schreiben an die Ministerin stellen die Verbände insgesamt sieben Forderungen:
- Getrenntsammlung aufrechterhalten
- Recycling- und Entsorgungswirtschaft als „systemrelevante Infrastruktur“ einstufen
- Aufstockung von Lagerkapazitäten flexibilisieren
- Verfügbarkeit von Schutz- und Hygieneartikel sicherstellen
- Gesamteuropäische Lösung beim Transport von Wertstoffen
- Liquidität der Kreislaufwirtschaft sicherstellen
- Pragmatische und flexible Lösungen in der Behördenlandschaft