Die vollständige Übergabe ist nach Abschluss der einmonatigen Testphase für Ende April vorgesehen.
Die Anlage soll PET-Flaschen und Aluminiumdosen, die über das landesweite Rückgabesystem gesammelt werden, jeweils zu Ballen verdichten, die dann dem Recycling zugeführt werden. Bei einer Kapazität von 110 m3 pro Stunde soll die Anlage im 16-Stunden-Betrieb in zwei Schichten pro Tag an 300 Tagen im Jahr rund 55 % der im Land gesammelten Aluminiumdosen und PET-Flaschen verarbeiten, was über 25.000 Tonnen Material pro Jahr entspreche.
Dansk Retursystem ist ein gemeinnütziges Unternehmen, das sich im Besitz mehrerer dänischer Brauereien befindet und den Vorgaben des Dänischen Umweltschutzgesetzes unterliegt. Das im Jahr 2000 gegründete Unternehmen betreibt das dänische Pfand- und Rückgabesystem für Getränkeflaschen und -dosen mit dem Ziel, möglichst viel Material zu recyceln. Alle Gewinne werden in das Unternehmen reinvestiert, um das System zu verbessern und sicherzustellen, dass die hohe Rückgaberate stabil bleibt oder sogar noch gesteigert wird. Die Dänische Umweltschutzbehörde überwacht die Aktivitäten von Dansk Retursystem und überprüft in Abständen dessen Arbeit zwecks Erneuerung der Exklusivrechte zum Betreiben des dänischen Pfand- und Rückgabesystems.
Das Geschäftsmodell des Unternehmens ermöglicht eine Kreislaufwirtschaft, die alle Bereiche einschließt: Hersteller von Getränkeverpackungen, Brauereien, Einzelhandelsbetriebe, Verbraucher, Transportunternehmen und Sortier- und Recycling-Unternehmen. Dansk Retursystem sammelt Flaschen und Dosen aus Rückgabeautomaten in 3000 über das ganze Land verteilten Geschäften, bei Einzelhändlern, Geschäften, Büros, Cafés und Restaurants oder über die Pfandstationen in zwölf Städten. Dansk Retursystem sortiert das gesamte gesammelte Verpackungsmaterial nach Glasflaschen, Plastikflaschen und Aluminiumdosen, die alle zu neuen Verpackungen recycelt werden. Dieses extrem effiziente System hat den Effekt, dass neun von zehn Pfandflaschen zurückgegeben und recycelt werden. Die Materialverluste bei diesem Verfahren sind äußerst gering.
Effizientes und präzises Sortieren der gesammelten Flaschen und Dosen ist für den Erfolg der Arbeit von Dansk Retursystem entscheidend, weshalb sich das Unternehmen bei der Suche nach dem Lieferanten seiner neuen Anlage zu einer europaweiten Ausschreibung entschloss.
Mit Stadler fand das Unternehmen einen „engagierten, professionellen Komplettanbieter, der eine End-to-End-Lösung für die Materialströme anbieten kann”, erklärt Lars Krejberg Petersen, CEO von Dansk Retursystem, der außerdem mit der Unterstützung während des gesamten Projektes sehr zufrieden ist: „Stadler hat auch bei den weichen Faktoren sehr gut abgeschnitten.“
Nachdem Stadler den Zuschlag erhalten hatte, konzipierte das Unternehmen die Anlage und begann im November 2019 mit der Montage. Die Anlage trennt mithilfe von Magneten Aluminium von eisenhaltigem Material und setzt Nahinfrarot (NIR)-Geräte zum Sortieren der PET-Flaschen ein. Im Rahmen des Prozesses werden außerdem abgelöste Etiketten entfernt. Am Ende der Sortierlinie verdichten Pressen auf der einen Ausgabelinie die Aluminiumdosen und auf der anderen die PET-Flaschen zu Ballen.
Das Projekt stellte Stadler aufgrund des hohen Automatisierungsgrades und der erforderlichen Flexibilität der Anlage vor besondere Herausforderungen. Armin Winand, der Projektleiter, erklärt: „Es handelt sich hier um eine voll-automatisierte Sortieranlage mit hohem Durchsatz. Aus diesem Grund setzten wir auf extragroße Zwischenbunker an verschiedenen Prozessabschnitten mit bis zu 240 m³ Kapazität und einer ähnlich groß dimensionierten Bunker-Förderanlage von 20 m in der Länge, 4 m in der Breite und 4 m in der Höhe. Die größte, die STADLER je konstruiert und gebaut hat. Am Ende des Prozesses werden die Ballen mit den Aluminium- und PET-Flaschen automatisch in den Lagerbereich transportiert.“
„Die Anlage besticht außerdem durch ihre extreme Flexibilität, die es dem Kunden ermöglicht, je nach Anforderung zwischen unterschiedliche Betriebsarten zu wählen“, ergänzt Urban Konzic aus dem Vertriebsteam. „Auch der Entladevorgang des ankommenden Materials ist automatisiert. Das Stadler System signalisiert dabei den Lkw-Fahrern, in welchen der fünf Bunker sie entladen sollen.”
Dies ist Stadlers erstes Projekt für Dansk Retursystem und der Auftraggeber zeigt sich von der Planung und Ausführung des Projektes beeindruckt. „Die Recycling-Erfahrung von Dansk Retursystem in Kombination mit Stadlers umfangreicher Expertise im Anlagenbau ergibt eine voll-automatisierte und technisch hoch entwickelte Anlage, die noch effizienteres Recycling von Dosen und Flaschen ermöglicht. Hiervon profitieren Umwelt und Klima”, fasst Lars Krejberg Petersen abschließend zusammen.