Braun wies darauf hin, dass Europa im Ganzen zwar weiterhin einen hohen jährlichen Altpapierüberschuss hat. Auch in Deutschland war bis vor kurzem mehr als genug Altpapier lieferbar. In der gegenwärtigen Krisensituation durch Covid-19 allerdings zeige sich bereits ein Rückgang der inländischen Sammelmenge. Dazu trägt auch die Schließung aller kommunalen Wertstoffhöfe bei. Zudem stößt der Import von Altpapier, auf den Deutschland als Nettoimporteur angewiesen ist, auf Hindernisse, z. B. durch Lkw-Rückstaus an den Grenzen oder durch die angeschlagene Personaldecke bei Logistikdienstleistern. Gleichzeitig ist der Rohstoff-Bedarf der Papierindustrie weiter sehr hoch. Dies z. B. von Seiten der Hygienepapierhersteller, insbesondere aber von den Herstellern dringend benötigter Verpackungen.
Die aktuellen Probleme durch Covid-19 und das erreichte, extrem niedrige Vergütungsniveau für Altpapier dürfen keinesfalls dazu führen, die kommunale Altpapiererfassung zurück zu fahren. Es komme jetzt darauf an, die bestehenden privaten und kommunalen Sammlungen für Altpapier konsequent und regelmäßig durchzuführen und damit ernste Konsequenzen in der Lieferkette zu vermeiden.
Wenn kommunale Unternehmen personelle Engpässe haben, steht die private Altpapierwirtschaft bereit, ihre kommunalen Kollegen in dieser außergewöhnlichen Situation zu unterstützen“, betonte Braun.