Der bvse macht deutlich, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen zur Eindämmung des Coronavirus in Deutschland auch die Entsorgungsbranche mit voller Wucht treffen werden. Lieferketten werden unterbrochen. Produktionen werden stillgelegt. Der Handel wird stark eingeschränkt. Das wird deutliche konjunkturelle Auswirkungen haben. bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock: „Die beschlossenen Hilfen der Bundesregierung sehen wir daher sehr positiv.“ Gerade auch die vorgesehene Stundung von fälligen Steuerzahlungen für von der Viruskrise betroffene Unternehmen, könne dringend notwendige Liquidität sichern helfen. Allerdings ist der bvse sicher, dass auch direkte Liquiditätshilfen erforderlich sein werden, um den Unternehmen zu helfen, die aufgrund unterbrochener Lieferketten von heute auf morgen mit leeren Händen dastehen werden.
In Krisenzeiten muss die geordnete und sichere Abfallentsorgung und Abfallverwertung gewährleistet werden. Der bvse dankt deshalb allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Unternehmen der privaten und kommunalen Entsorgungswirtschaft für ihren unermüdlichen Einsatz zum Wohl der Allgemeinheit. „Unsere Mitgliedsbetriebe unternehmen bisher alles, um die Entsorgungsstrukturen intakt zu halten. Teilweise sind jedoch auch unsere Unternehmen von Krankheitsfällen bzw. Quarantäneregelungen betroffen, dann muss improvisiert werden“, so bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock.
Der bvse begrüßt, dass die meisten Bundesländer und Kommunen auch die Entsorgung zur kritischen Infrastruktur zählen und so, falls notwendig, die Kinderbetreuung abgesichert ist. In den Bundesländern und Kommunen, wo dies noch nicht eindeutig geregelt ist, sollte dies nach der dringenden Bitte des Verbandes schnellstens nachgeholt werden.
Die Entsorgungswirtschaft ist genauso wie viele andere Branchen in großer Sorge um die Sicherstellung der Entsorgungs-, aber auch der Versorgungssicherheit. Die Unternehmen entsorgen nicht nur die Abfälle privater Haushalte, sondern versorgen auch Industrieunternehmen mit Sekundärrohstoffen. Zu nennen ist hier beispielsweise die Papier-, Stahl- oder die Glasindustrie. Darüber hinaus werden die Zementindustrie sowie verschiedene Kraftwerke, die elektrische und/oder thermische Energie bereitstellen, mit Ersatzbrennstoffen versorgt.
Das Problem: Die Branche kämpft nicht erst seit Ausbruch der Corona-Epidemie mit einem Mangel an Lkw-Fahrern. Durch den Ausbruch der Epidemie ist dieser Mangel noch einmal deutlich verschärft worden. Viele Fahrer aus dem Ausland sind in ihre Heimatländer zurückgekehrt und fehlen jetzt. Stellenweise fallen aufgrund von Quarantäneregelungen Fahrer aus, berichtet bvse-Vizepräsident Martin Wittmann. In der Folge können ausnahmsweise die gewohnten Leerungsrhythmen zum Beispiel der Altkleidercontainer nicht immer eingehalten werden. bvse-Vize Wittmann betont jedoch: „Die Sammelstrukturen funktionieren noch stabil und die Unternehmen setzen alles daran, dies auch in den nächsten Tagen und Wochen sicherzustellen.“
Dabei würde nach Ansicht des bvse helfen, wenn das Sonn- und Feiertagsfahrverbot für Lkw deutschlandweit aufgeboben würde. Der Verband hat dies in einem Schreiben an die Bundesländer gefordert. „Von einigen Bundesländern haben wir direkt Antwort erhalten. Diese berichteten, dass sie das Sonntagsfahrverbot ganz aktuell ausgesetzt haben“, berichtet Eric Rehbock. Andere Bundesländer haben jedoch nur eine auf bestimmte Waren begrenzte Aufhebung beschlossen, die der Entsorgungswirtschaft nicht weiter hilft. „Hier muss dringend nachgearbeitet werden,“ fodert der bvse-Hauptgeschäftsführer.
Gegenüber den Länder-Verkehrsminister machte der Verband auch deutlich, dass nicht nur die Aufhebung des Sonn- und Feiertagsfahrverbot wichtig ist, sondern auch die wöchentliche sowie die tägliche Lenkzeitbegrenzung ausgeweitet und auch eine Reduzierung der Ruhezeiten zugelassen werden sollte. Außerdem bat der bvse darum, den Unternehmen zu helfen, Schutzausrüstungen für das Fahrpersonal zu beschaffen.