ITAD: Zu viele Industrie- und Gewerbeabfälle gehen weiter auf die Deponie

Der neu vorgestellte Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft in Europa enthält nach Ansicht der ITAD nicht genügend Maßnahmen, um die Menge der zu deponierenden Industrie- und Gewerbeabfälle zu verringern.
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„Die EU verpasst hier die Chance, mehr Abfälle von der Deponierung in Richtung Recycling und energetische Verwertung zu bringen“, sagt Carsten Spohn, Geschäftsführer der ITAD.

„Siedlungs-, Industrie- und Gewerbeabfälle sollen unter einheitlichen Vorgaben der Deponierung entzogen und einer Verwertung zugeführt werden“, erklärt Spohn. Ein schnelles Ende der Deponierung bringt vielfältige Vorteile für die Umwelt, einschließlich des Boden- und Gewässerschutzes. Sie leistet außerdem einen signifikanten Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasen. „Das hat der Rückgang der Treibhausgase in Deutschland nach dem Ausstieg aus der Deponierung unbehandelter Abfälle eindrucksvoll gezeigt“, erinnert Spohn. ITAD fordert darum europaweit schärfere Vorgaben und einen ambitionierteren Zeitplan für das Ende der Deponierung von nicht vorbehandelten Abfällen. Aktuell sollen Deponien erst 2035 und in Ausnahmen sogar erst 2040 geschlossen werden.

ITAD begrüßt dagegen, dass die EU jetzt eine Reihe ehrgeiziger Vorgaben für die Kreislaufwirtschaft vom Produktdesign bis zur nachhaltigen Abfallwirtschaft plant. „Wir müssen die Herausforderungen der Abfallwirtschaft in Europa lösen, statt Müll weiter abzulagern oder Probleme in der Verwertung unter dem Deckmantel der stofflichen Verwertung in Schwellenländer abzuschieben“, so Spohn weiter. Darum sei es auch richtig, den Export von Abfällen mit potenziell schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit einzuschränken – so wie die EU es im Aktionsplan Kreislaufwirtschaft anstrebt.

Darüber hinaus sieht ITAD im Aktionsplan wichtige Ansatzpunkte, wie die thermische Abfallbehandlung ihren wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft ausbauen kann. Insbesondere unterstützt ITAD die Nachhaltigkeitsstrategie der EU, einschließlich der Förderung eines hochwertigen Recyclings und einer umweltfreundlichen öffentlichen Beschaffung.

Auch die Etablierung eines Marktes für Sekundärrohstoffe sowie die Harmonisierung nationaler Kriterien für Nebenprodukte begrüßt der Verband. Spohn: „So werden in Europa einheitliche Wettbewerbsbedingungen geschaffen.“

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