Neste produziert als Mineralölkonzern bereits synthetische Dieseltreibstoffe und Kraftstoffe für den Flugverkehr sowie biobasierte Polymere und Chemikalien. Gemeinsam mit Mirova hat der Konzern jetzt in das britische Unternehmen Recycling Technologies investiert. Ziel sei es dabei, die Entwicklung chemischer Recyclingverfahren zu beschleunigen und die Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe zu fördern.
Die Investition besteht aus fünf Millionen Euro von Neste und fünf Millionen Euro von Mirova über den Althelia Sustainable Ocean Fund. Sie soll das nötige Kapital für den Bau der ersten kommerziellen RT7000-Anlage von Recycling Technologies in Schottland bereitstellen. Die skalierbare, patentierte Technologie RT7000 bereitet laut Neste gemischte Kunststoffabfälle in Wachse und petrochemische Rohstoffe mit dem Markennamen Plaxx auf, die dann für die Herstellung neuer Kunststoffe eingesetzt werden sollen. Sie ermögliche die Wertschöpfung aus Kunststoffabfällen, die mit mechanischem Recycling derzeit nur schwer oder gar nicht wiederverwertet werden können und durch Deponierung, Verbrennung oder Export entsorgt werden.
Ergänzend zu der Investition unterzeichnet Neste mit Recycling Technologies einen Kooperationsvertrag für Technologieentwicklung und eine Abnahmevereinbarung für Plaxx. So sollen das Know-how von Neste in der Handhabung von Abfällen und Reststoffen in die Zusammenarbeit eingebracht werden – mit dem Ziel, den Einsatz chemischer Recyclingverfahren in Europa zu beschleunigen. Die Investition folgt der jüngsten Ankündigung von Neste, ab 2030 jährlich über eine Million Tonnen Kunststoffabfälle zu verarbeiten, um sie als Rohstoff für Chemikalien und neue Kunststoffe wiederzuverwenden.