Zugleich müsse die Strategie zügig und konsequent umgesetzt werden, mahnt Zentek-Geschäftsführer Christoph Ley an und betont: „Das erfordert jetzt auch Mut. Wer mehr Produkte in die Recyclingpflicht holen will, wird das leider kaum ohne Widerstand hinbekommen.“
Die Ministerin hatte am 2. März ihre Pläne vorgestellt, nach denen mit Hilfe digitaler Lösungen umweltpolitische Ziele beschleunigt erreicht werden sollen. Zentek fordert die Ministerin deshalb auf, den eingeschlagenen Weg konsequent zu verfolgen und an geeigneten Stellen sogar weiter als geplant zu gehen. So könne zum Beispiel die Einführung von Mindestquoten für Rezyklate bei Komponenten der digitalen Infrastruktur und elektronischer Geräte ohne Probleme schrittweise auf weitere Produktgruppen ausgedehnt werden.
„Die Ministerin springt mit ihrer Strategie auf einen fahrenden Zug auf“, kommentiert Ley den Ansatz des Umweltministeriums. „Die Entsorgungsbranche spielt für die erfolgreiche Umsetzung der Digitalstrategie schon heute eine entscheidende Rolle. Innovative Akteure wie wir bieten hier längst ein breites Spektrum digitaler Lösungen und arbeiten weiter an der Zukunft. Wir wünschen uns deshalb, dass wir beim Umsetzen des politischen Rahmens nicht hinter dem technisch Möglichen zurückbleiben.“
Ein weiterer wichtiger Baustein für eine Stärkung der Kreislaufwirtschaft ist nach Ansicht von Zentek der digitale Produktpass. Ihm komme in der Digitalstrategie zu recht eine zentrale Rolle zu. Indem Hersteller die genaue stoffliche Zusammensetzung ihrer Produkte so dokumentierten, dass sie dem Verwerter später digital zur Verfügung stehen, werde ein tragendes Element für die Erhöhung der Recyclingquoten geschaffen. „Und Downcycling wird so ebenfalls verhindert“, betont Ley einen weiteren positiven Effekt des Passes.
Deshalb sollte der Pass nach Ansicht von Zentek auch für so viele Anwendungsfälle wie möglich und so schnell wie möglich eingeführt werden. Vorstellbar seien hier verschiedene Baustoffe, die einen erheblichen Anteil am recyclebaren Material ausmachten sowie Verkaufs- und Transportverpackungen, bei denen das Recyclingspotenzial wegen fehlender Informationen ebenso bei weitem noch nicht ausgereizt werde.