Die Getecha-Folienschneider zerkleinern Endlosstreifen aus der Folienverarbeitung. Die kompakten Einheiten lassen sich in den Gebläse- oder Absaugluftstrom integrieren und auch mit den Trichtermühlen der RotoSchneider-Familie kombinieren. Als Prozessstufe der Materialaufbereitung kommen sie sowohl bei der Verarbeitung von Kunststoff- und Aluminiumfolien zum Einsatz als auch in der Papier-, Vliesstoff- und Furniertechnik. Getecha stellt am 1./2. April auf der Recycling-Technik 2020 in Dortmund aus.
Wo immer bei der Herstellung oder Verarbeitung von Folien große Mengen endloser Streifen aus dem Randbeschnitt anfallen, stellt sich die Frage nach deren Re-Konditionierung, Wiederaufbereitung und Rückführung in die Produktion. Zu den ersten und unverzichtbaren Prozessstufen dieses Kreislaufs gehört das schnelle und zuverlässige Schreddern der Endlosstreifen. Damit das möglichst synchron mit der Absaugung der Folienreste aus der Produktionsanlage erfolgen kann, hat der Zerkleinerungsspezialist Getecha die Folienschneider FS 200 und FS 300 entwickelt. Sie lassen sich sehr einfach in die Rohrleitungen der Absaug- oder Gebläsesysteme integrieren und nehmen es mit nahezu jeder Art von Randbeschnitt auf. Das heißt, sie können Folienstreifen aus Kunststoff und Aluminium ebenso effektiv zerkleinern wie beispielsweise Papier-, Vliesstoff- und Furnierreste. Darüber hinaus kommen die Getecha-Folienschneider auch in der spangebenden Metallbearbeitung zum Einsatz. Hier verwandeln sie die langen Endlosspäne aus Drehmaschinen und -automaten in kurze Spanstreifen, um das Schüttvolumen zu reduzieren und die Gewirre zwecks vereinfachter Handhabung aufzulösen.
Enge Verwandte mit zwei oder vier Messern
Der FS 200 und der FS 300 sind so konzipiert, dass sie sich spannungsfrei mit zwei Kompensatoren direkt in die Rohrleitung einer Absauganlage einbauen lassen. Konstruktiv betrachtet sind die beiden Folienschneider-Modelle enge Verwandte, die sich allerdings in wichtigen Punkten voneinander unterscheiden. Zu ihren Gemeinsamkeiten gehören ein robustes Gehäuse aus Gusseisen und ein leistungsfähiges Schneidwerk, in dem serienmäßig ein stählerner Rotor mit zwei nachschleifbaren Rotormessern und einem einstellbaren, nachschleifbaren Statormesser arbeitet. Da die Welle des Zwei-Messer-Rotors nicht durchgehend ausgeführt ist, stellt der Rotor dem Abluftstrom nur geringen Widerstand entgegen und der Folienschneider kann von der maximal möglichen Luftmenge passiert werden. Für Anwendungen mit höheren Durchsätzen offeriert Getecha optional auch einen Vier-Messer-Rotor, dessen durchgehende Welle dann aber einen höheren Luftwiderstand bietet.
Die Unterschiede zwischen den beiden Folienschneidern werden relevant, sobald sich der konkrete Einsatzfall abzeichnet. Der Getecha FS 200 ist ausgelegt für einen stündlichen Luftdurchsatz von 4.000 m3 und hat eine Einlauföffnung der Größe 205 x 160 mm. Der Durchmesser des Rotors bzw. des Schneidkreises beträgt 200 mm. Entscheidend hierbei: Der Schnittspalt lässt sich auf nur 0,02 bis 0,03 mm einstellen, was das Zerkleinern extrem dünner Folien- oder Papierstreifen ermöglicht. Um diesen engen Schnittspalt zu erreichen, ist unter anderem der Einsatz von hochpräzisen Lagern und einem verwindungssteifen Gehäuse erforderlich. Angetrieben wird der Rotor von einem 2,2 kW-Elektromotor.
Der etwas größer bauende FS 300 hat hingegen eine Einlauföffnung von 256 x 230 mm, eine Antriebsleistung von 3,0 kW und einen Rotordurchmesser bzw. einen Schneidkreis von 300 mm. Dieser Folienschneider kommt meist für gröbere Anwendungen mit höheren Luftdurchsätzen von bis 6.000 m3 zum Einsatz.
Solo oder als Systemlösung
Auf seinem Stand U36-7 auf der diesjährigen Recycling-Technik 2020 in Dortmund (1./2. April) erfahren die Messebesucher zudem, dass Getecha einen Großteil seiner Folienschneider als einbaufertige Aggregate an die Hersteller von Gebläse- und Absauganlagen liefert, die sie meist als Komponente der Vorschneidestufe in ihre Systeme integrieren. Gelegentlich stattet man mit den FS 200/300 auch Anwender und Anlagenbetreiber aus, die ihre Absauganlagen mit zusätzlichen Folienschneidern nachrüsten müssen. Sehr häufig allerdings erstellt das Aschaffenburger Unternehmen selbst komplette Zerkleinerungslinien, in denen die Folienschneider dann mit den Trichtermühlen aus dem eigenen RotoSchneider-Programm kombiniert werden. In diesen Fällen hat Getecha die gesamte Projektierung und Realisierung der Anlage in seinen Händen – inklusive der Steuerungstechnik und falls gewünscht auch der Verpackung.
Eine solche Zerkleinerungslinie kann dann in der Praxis beispielsweise so aussehen: Die Absaugluft wird von einem Gebläse über einer abgedichteten Mühle erzeugt und durchströmt – mitsamt der Endlosstreifen ¬– zunächst den oder die vorgeschalteten Folienschneider. Dabei lassen sich die Kunststoff-, Alu- oder Papierstreifen von verschiedenen Anfallstellen über mehrere Absaugdüsen zusammenführen und in einem oder zwei FS 200/300 vorzerkleinern. Der Absaugluftstrom fördert dann sowohl die vorgeschnittenen Teile zwecks Feinzerkleinerung in die Mühle als danach auch das Mahlgut in einen Zyklon-Abscheider. Ist das Gebläse hinter dem Zyklon positioniert, so wird zusätzlich eine Zellenradschleuse am Materialausgang des Zyklons montiert – das empfiehlt sich vor allen verschleißintensiven Anwendungen.
Grundsätzlich können die Folienschneider FS 200 und FS 300 von Getecha im Rahmen der Folienstreifen-Zerkleinerung immer als Solisten in der Vorschneidefunktion eingesetzt werden oder im Zusammenspiel mit einer nachgeschalteten Mühle, die dann die Fein- und Nachzerkleinerung übernimmt. Selbst in technisch sensiblen Bereichen wie etwa der Zerkleinerung von Sicherheitsfolien für die Banknoten- und Kreditkarten-Herstellung vertrauen viele Anlagenbauer – unter anderem – auf die Folienschneider aus Aschaffenburg.